Tom Harrison lebt

Vor einem dreiviertel Jahr erzählte Ann Harrison, wie ihr Ehemann Tom sich nach seinem Ableben bei ihr meldete. Darüber schrieb sie ihr Buch Harrison Connections, das 2015 herauskam. Sein wichtiges Buch über das Wirken seiner Mutter Minnie in Northampton nach dem Krieg übersetzte ich ins Deutsche; es erschien 2013 und ist immer noch verfügbar

Ich weiß nicht, wie zu dem Kontakt mit Tom kam.  Er war der Sohn von Minnie Harrison, diesem außergewöhnlichen Medium, das bis 1958 in Northampton Materialisationen bewerkstelligte. Sie ging in Trance, aus ihr floss ein Stoff (das Ektoplasma), in den sich Geister einkleiden konnten. So kam es jeden Samstagabend zu regelrechten Familientreffen bei den Harrisons, wie unten in den Links nachzulesen ist. Weil ich 2012 mit der Übersetzung beschäftigt war, habe ich daraus zwei schöne Weihnachtsbeiträge gemacht.

Tom hielt andauernd Vorträge, stellte auch einen Film über die Erlebnisse zusammen, und spät im Leben zogen er und Ann nach Spanien. 11918 war er geboren, und er starb im Oktober 2010. Jedenfalls telefonierten wir ein paar Male, und er war immer gut drauf und machte Witze. Einmal, erinnere ich mich wieder, sprachen wir vor Weihnachten miteinander, und ich erzählte ihm von Giovannas Weihnachtsbaum, der jenes Mal in den Farben Grün und Rot geschmückt war, und dazu fiel ihm etwas ein. Klar, seine Stimme war die eines alten Mannes. (Rechts: Tom signiert sein Buch, 1996)

Schon 17 Stunden nach seinem Tod war er wieder aktiv. Bei einer sonntäglichen Veranstaltung in Spanien mit einem Medium sagte dieses, sie habe da jemanden vor sich und beschrieb ihn. Nach der Beschreibung musste es Tom sein, Ann meinte, sie habe sogar seine Präsenz verspürt. Als sie dann gehen wollte, meldete sich noch eine Besucherin: Aunt Agg, die sagte: »Ich wollte nur kurz mal reinschauen …« So sagte jedenfalls das Medium. Tante Agg war in den 1950-er Jahren eine regelmäßige Besucherin des Zirkels gewesen und hatte sich immer mit diesen Worten angekündigt. Sie war lange davor gestorben.

Aunt Aggie, bei einer Séance fotografiert

Eine Woche später sah Jenny, ein Medium bei einer Veranstaltung von Stewart Alexander, Tom. Sie sah ihn jedoch als jungen Mann und erkannte ihn erst später wieder, als sie auf Jugendbilder von Tom Harrison stieß.

Zehn Monate später, im August 2011, materialisierte sich Tom bei einer Séance mit David Thompson und sagte seiner Witwe den Titel des Buches, das er sich wünschte. Sie schrieb 4 Jahre daran. Erst hörte sie, erzählte Ann, seine schlurfenden Schritte, an denen sie ihn erkannten; er hatte in den letzten Jahren an Parkinson gelitten. Sie berichtete weiter:

Er hielt mein Gesicht mit beiden Händen, die die seinen waren, und er küsste mich auf die Stirn. Seine Stimme war voller Emotionen und nicht besonders stark. Da sah er Robin Foy sitzen und rief Robin-Lad!, und gleich hatte seine Stimme mehr Energie. … Einen Monat später materialisierte er sich bei Stewart Alexander und strich über mein Haar und berührte meine Schulter, hielt meine Hand, aber er konnte seine Form nicht halten und verschwand. Er ging zurück ins Kabinett und versuchte es wieder, stöhnte aber nur Oh! Oh! und war weg.

Ann Harrison betonte, dass es für unsere jenseitigen Freunde schwer sei, sich zu materialisieren; das muss man lernen, und für Tom war es erst das zweite Mal. Darum war sein Auftreten gewiss etwas vage und nebelhaft (Ann sagt nichts darüber) und eher als das Gefühl einer Anwesenheit zu fassen. Doch der Kuss auf die Stirn und das Halten ihrer Hand gelang ihm. Die anderen Begegnungen stehen gewiss in Anns Buch. Menschen, die ihr ganzes Leben Werbung für das Leben nach dem Tod machten, hören nach ihrem eigenen Tod nicht auf damit. Sie wollen, dass alle wissen, dass es weitergeht.

 

 

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