Unglücke, Todesfälle
Vor kurzem dachte ich spontan an das schreckliche Busunglück im Wallis, bei dem viele belgische Kinder starben. Und — es war genau heute vor 13 Jahren, in einem Tunnel auf der A9 bei Siders. Schlimme Dinge geschehen, und eine Erklärung gibt es nicht.
Die Kinder waren auf einer Skiwoche in der Schweiz gewesen und auf der Rückfahrt. Der Busfahrer übergab das Steuer seinem Kollegen; und zwei Minuten später,im Tunnel, geriet das Fahrzeug mit den Reifen an den rechten Randstein, berührte die linke Tunnelwand und prallte ungebremst, mit 100 Kilometern pro Stunde rechts an die Wand einer Nische für Notfälle. Die beiden Fahrer und 4 Lehrkräfte starben sofort, und auch für 22 Schüler gab es keine Rettung mehr. Der Bus war in Ordnung, der Fahrer ausgeruht, aber eine Erklärung war nicht zu finden. Menschliches Versagen. Das angerichtete Leid war immens.
Instagram zeigt auch immer wieder Unglücke und Katastrophen, bei denen Menschen sterben. Angehörige erinnern an ihre Verluste. Der Tod ist insofern immer mit dabei. Am 31. Januar saß Andrew Cross, der als »Desert Drifter« bei Youtube 500.000 Follower hatte, in seinem Auto im US-Staat Colorado an einer roten Ampel, als ein Betrunkener ihn von hinten mit hoher Geschwindigkeit rammte. Cross, 36 Jahre alt, erlitt irreparable Gehirnschäden, und Anfang März schalteten die Eltern die lebenserhaltenden Maschinen ab, weil der Drifter das wohl so gewollt hätte. Vorher fuhren sie den Bewusstlosen noch durchs Krankenhaus und sangen und beteten, während Andrew in die Andere Welt abdriftete.
Eine junge bulgarische Influencerin stürzte bei einer Bergtour 60 Meter tief und starb. Eine junge englische Kollegin, Ebony McIntosh, und eine deutsche Touristin starben in einem Hostel in Colombo auf Sri Lanka, in dem Pestizide ausgebracht worden waren. Im November vergangenen Jahres waren 6 meist junge Touristen in Laos gestorben, nachdem sie vermutlich mit Methylen versetzte Drinks zu sich genommen hatten. Es war ein qualvoller Tod. Und in Belize wurden drei junge amerikanische Frauen im Februar tot aufgefunden, und noch weiß man nicht, wie sie starben. Vielleicht an Drogen, durch eine Überdosis. Doch wieso hatten alle drei ein Lungenödem und Schaum vor dem Mund? Eine Quelle meinte: eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. Man kann sich die Leiden der Angehörigen vorstellen. Ich schreibe das nur, weil ich mit ihnen leide.
Irgend jemand trägt immer die Verantwortung. Ein betrunkener Autofahrer, achtloses Hotelpersonal, verbrecherische Barmixer. Wir müssen immer wieder mit Verlusten klarkommen. Man darf das gar nicht zu eng an sich heranlassen. »Der Verfall ist allen Kreaturen eigen«, sagte Gautama Buddha und mahnte: »Strebt allezeit!« Das waren seine letzten Worte, als er 80-jährig um 500 vor Christus starb. Das hilft nicht direkt, doch wir dürfen nie vergessen, dass unser Leben kostbar ist und auch immer bedroht. Der Mensch ist eine verwundbare Kreatur. Doch Buddha sagte auch, dass die perfekte Weisheit schon in uns sei, und das erinnert an Jesus Christus, der meinte, das Himmelreich sei in uns. Wir sind mehr als unser Körper, wir leben ewig, und eines Tages werden das alle begrreifen.