Zelte im Regen

Fangen wir das neue manipogo-Lebensjahr gleich mit einem Fahrradbeitrag an! In der zweiten Hälfte Juli fuhr ich mit dem Fahrrad, Zelt und Schlafsack von Zürich nach Landsberg. 3 schöne Radl-Tage hatte ich, dann aber viel Regen, so dass ich nach 8 Tagen mit dem Zug den Rückzug antrat. Aber ein paar schöne Bilder habe ich mitgebracht. 

Wier schön das doch ist, wieder zu Hause und dem klammen, engen Zelt entronnen zu sein! Das ist Glück.

Zuerst fuhr ich von Zürich (Nähe Flughafen) nach Arbon am Bodensee. Da regnete es gegen Abend nur 2 Stunden lang.

Endlich wieder am See!

Sonnenuntergang hinter Romanshorn

Dann nach Bregenz und hoch ins Allgäu. Den Simmerberg bei Weiler hoch musste ich sogar schieben. Das Allgäu hat steile Stücke im Angebot. Der Campingplatz in Bühl am Alpsee kostet fürs Zelt 39 Euro, meidet ihn! (4 Personen mit Wohnwagen kosten 100. Absurd ist das.)

Dort fing es um 22 Uhr am Abend zu regnen an, und prasslnd ergoss er sich die ganze Nacht über aufs Zelt, das trocken blieb. Aber schlafen kannst du natürlich nicht. Am nächsten Tag immer noch Regen, also Corona-Overall angezogen und weiter nach Oberstdorf. Das sind zum Glück nur 25 Kilometer. Regen am nächsten Tag nur wenig, auch mit schönem Regenbogen und Bergblick.

 

So ist das auf den Campingplätzen: Die stehen alle voll mit Wohnmobilen. Gründlich zugeparkt ist der Platz. Irgendwo gibt es eine Wiese für die Zelte, und die stehen dann im Regen. Dann weiter in Richtung Landsberg am Lech. Erst hoch in den Ort Oy-Mittelberg und dann hinunter ins Flachland: breite Straßen, kaum Verkehr und alles grün. Ich fuhr wie der Teufel. 110 Kilometer, 8 Stunden.

Unweit von Sonthofen stieß ich auf zwei Radler: ein Paar. Es waren Adélie und Tom, gestartet im Januar (!?) in Istanbul (!!). Sie wollten weiter nach Frankreich.

Das sind Margit und Thomas aus der Nähe von Münster, die nach Verona wollten. Über die Berge. Und Regen war angesagt.

 

Eben von Verona kamen Petra und Mario aus Brandenburg. Sie hatten das Ende ihrer Reise erreicht. Die Glücklichen!

Alicia und Silas aus Darmstadt fuhren in Richtung Füssen. Sie wollten aber nicht im Bild erscheinen. – Jedenfalls: Hochachtung! Es gibt noch Paare, die sich im Urlaub mit Zelt und Fahrrad (motorlos) fortbewegen. Ich denke mir, dass auf solchen Reisen immer Stressmomente auftreten, dass eine Partnerschaft schon stabil sein muss, wenn man Regen erlebt und Nächte in einem engen Zelt verbringt. Diese Begegnungen haben mir gefallen.

Zum Schluss noch ein Fahrrad-Wohnwagen (wiegt 100 bis 120 Kilogramm, ohne Motor keine Chance) und ein vorbildliches Fahrradabteil der Österreichischen Bundesbahnen, gesehen in Bregenz. Doch am Bodensee sind so viele Radler im Sommer unterwegs, anscheinend braucht man da so viel Platz.

In Österreich und der Schweiz kannst du ebenerdig einsteigen, dein auch schweres Rad hineinschieben. Ein Skandal sind die deutschen Züge von Lindau nach Landsberg, die Alex heißen. Zum Fahrradabteil geht es 4 Stufen hoch, du musst erst dein Gepäck reinschmeißen und das Fahrrad hinterherwuchten. (E-Bike: Da brauchst du 2 Helfer.) Zu allem Unglück war ich dann im falschen Waggon, dem nach Kempten. Also alles wieder raus und in den nächsten Waggon einladen. Wieder falsch: der fuhr nach Oberstdorf. Nur der vorderste der 3 Waggone war für Lindau gebucht. Aber gut,  auch das wurde geschafft. Amen.

Dann stieg ich am Flughafen aus. Zu meinem Ziel würde es nur 10 Minuten dauern. Doch nach 3 Minuten fielen die ersten Tropfen, und nach 5 Minuten kam ein Wolkenbruch nieder, der seinesgleichen suchte. Ich war TOTAL nass, doch da war die Tiefgarage und eine Waschküche, in der man nasse Kleider aufhängen konnte. Gerettet!

 

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