Anthony Chene, Filmemacher
Von Anthony Chene habe ich sicher schon 20 Filme gesehen und viele davon zu einem Artikel verarbeitet. Er unterlegt das, was seine Gäste erzählen, gern mit Blicken auf nächtliche Städte mit der untergehenden Sonne, und die Musik trägt zu einer Art Magie bei. Nun war der Filmemacher selber eingeladen, um Rede und Antwort zu stehen, und so lernte man den Mann hinter diesen mutmachenden Filmen kennen.
Anthony Chene ist ein recht junger Mann, 40 Jahre alt vielleicht, und er spricht englisch mit französischem Einschlag. Denn Anthony (seltsamer Vorname: Antoine wäre passender) ist Franzose und lebt in Frankreich, am Meer, wie er sagt. Titel seiner Filme ist meist Near-Death Experiences. Sieht immer toll aus. Seine Internetseite finden wir hier.
Sorgfältig gemacht sind die Filme. Er selber tritt in ihnen nicht auf und gestand, er sehe sich selber ungern. Über seinen Stil sagt er:
Du sollst die Erfahrung, von der erzählt wird, fast selber spüren. Durch die Bilder und die Musik kommt eine Energie hinein, die nicht von mir kommt.
Anthony Chene sagte, er sei zwar nicht medial veranlagt, doch erlebe er oft Synchronizitäten und höre eine Stimme, die von Gott sein müsse. Sie habe ihm eingeschärft, der solle seine Arbeit auf Englisch tun, auch wenn ihm das nicht gefalle. Doch immer wieder höre er: auf Englisch! Etwas wirke auf ihn ein, das höher angesiedelt sei als Verstand und Bewusstsein.
Die Gsstgeber des Podcasts, Grant Cameron und Cindy Voll, hatten vermutet, da sei eine ganze Equipe am Werk. In Wirklichkeit ist es ein Ein-Mann-Unternehmen. Ein Kameramann hilft Chene manchmal. In Frankreich hat er 500.000 Abonnenten und dort hat er an die 70 Filme gedreht, in den USA sind es bislang 50. Es sei viel Arbeit und bringe nicht viel Geld. Er erklärte:
Ich will immer besser werden. Ich weiß dabei nicht, wohin ich gehe. Jedenfalls hat es kein Ende.
Da hat er das Ethos des Künstlers. Zweifelsohne hat er vielen Menschen Kraft gegeben, die Kommentare auf Youtube sprechen eine deutliche Sprache. Vielen wurden Chenes Filme zu Lebenshilfe; sie gaben ihnen Energie und neue Kraft. Der Filmemacher selbst fühlt sich manchmal allein gelassen. Er hätte eigentlich ins Business gehen sollen, entschied sich aber anders. Seine Familie und seine Freunde wollen von seinen Filmthemen nichts wissen. Er tröstet sich damit, dass er durch Treffen mit ihnen »geerdet« werde.
Genau das dachte ich mir Mitte Oktober, als ich zu einer Einweihungs-Party im Haus eingeladen war. Man ist so in das Jenseits-Thema und in Spirituelles verstrickt, dass eine Begegnung mit der Außenwelt ist, als würde man nach einem Tauchgang an die Wasseroberfläche kommen. Man redet über das Leben und konkrete Dinge, und das ist eine Art Erdung. Ich habe immerhin die Möglichkeit, manchmal das Leben nach dem Tod anzusprechen, wenn sich eine Bewohnerin in Altenheim dafür interessiert. Aber ich dränge niemandem etwas auf.
Zu den Filmen von Anthony Chene, die auf manipogo vorkommen, einfach Anthony Chene bei »Suchen« eingeben.
Vor drei Wochen, als ich den Film sah, schrieb ich ihm gleich eine Mail; und dass ich 15 Filme von ihm »verarbeitet« hätte. Er schrieb super nett zurück, aus Avignon, und so haben wir uns gegenseitig bestärkt. Wir machen weiter!

