Neuenburg
Noch zwei Städte sind nachzutragen, die ich aufsuchte: Neufchâtel (oder Neuenburg) und Luzern. Zunächst die Stadt am gleichnamigen See, die am 1. Januar recht verlassen schien. Die Uferpromenade und Stellen in der Innenstadt kamen mir bekannt vor: 2009 war da das Treffen der Freunde alter Räder, und ich gewann, als Schweizer Radrennfahrer verkleidet, das 100-Meilen-Rennen.
Blick von oben. Die großen Zifferblätter Schweizer Turmuhren sind legendär.
Die Innenstadt. Alles war im 1.-Januar-Modus. Kaum ein Café war geöffnet.
Jedes Jahr trifft sich der IVCA, der internationale Veteranen-Räder-Verband, in einem anderen Land. Anfang 2009 waren wir in der Westschweiz, ich hatte ein Tebag-Rennrad von 1937 aus unserer Museumssammlung zur Verfügung und spielte The Copy of Coppi, wie manche spotteten: Ich war der Schweizer Meister. Dazu ein Foto, das ich glatt als Autogrammkarte verwenden könnte.
Zu so einem Treffen kommen an die 200 Enthusiasten, einige auch aus Kanada und den USA, die auch ihre eigenen alten Räder mitbringen. Es gibt einen Teilemarkt, diverse gesellschaftliche Veranstaltungen und auch eine Kostümausfahrt durch die Innenstadt. Unten Elsbeth und Walter in Appenzeller (Ausserrhoder) Tracht.
Immer gibt es ein Hochradrennen. Es gilt Helmpflicht.
Der Höhepunkt ist eigentlich das 100-Meilen-Rennen, auch Century genannt. Start ist bei Morgengrauen, etwa um 5 Uhr, und gegen 14 Uhr hat man die 160 Kilometer hinter sich gebracht. Es waren kürzere Stücke, die man so oft durchfuhr, dass man es nicht mehr zählen konnte. Ein Streckenposten klipst dann immer ein Loch in die Karte, die man umhängen hat, und nach dem Sieg gab es einen Preis: eine Armbanduhr. Ich hatte eigentlich keine Konkurrenten (nur einen Franzosen mit einem alten Renner von 1905). Ich war schnell und mein Rad war es. − Man übernachtet im Zelt, und nach den drei Tagen trennt sich die bunte Truppe. Dieses Jahr ist das Treffen Ende Juni in Ungarn, 120 Kilometer südwestlich von Budapest. Ich glaube, ich schaue mal wieder vorbei.