Auferstehungsgeschichten

Die Mafia-Geschichte tut Fred M. Frohock unrecht. Diese Healing Powers sind ein großartiges Buch: Da hat sich ein Politologe mit den Aspekten der Geistigen Heilung auseinandergesetzt und dafür viele Interviews geführt und Geschichten erzählt. Dann ist es immer spannend, nachzuschauen, was der Autor heute macht, 23 Jahre später. Lebt er noch? Ja: Hier ist sein Profil.

Ein außergewöhnlicher Mensch. Er habe beim Schreiben eine Stimme vernommen und einfach geschrieben, was sie diktiert habe: Luke, der nach einer Medikamentengabe sich von seinem Körper irgendwie getrennt fühlt. Dann lesen wir wieder lange Exkurse über Autonomie und Liberalismus (habe ich überschlagen), und das Buch endet mit einer völlig überraschenden Passage (das ist die Würze an Büchern und Menschen: das Unerwartete, Überraschende!).  

Ich gebe sie hier wieder, weil ich meine, dass wir uns immer wieder vor Augen führen müssen, was wir innigst wünschen. Auferstehung, Paradies und Ewige Liebe spielen darum bei manipogo eine große Rolle. Die Utopie muss immer wieder formuliert werden, um eines Tages Gestalt annehmen zu können, und deshalb hat Frohock vielleicht diese elf Zeilen zum Schluss geschrieben, die 

Resurrection Stories (Auferstehungsgeschichten; anonym) 

»Ich glaube, wir werden alle dort jenseits der Schatten sein, wie wir es sein wollen, gekleidet in Weiß. Der Tod wird ein Aufwachen sein, hinein in einen großen Raum oder ein Haus, in dem sich alle versammeln werden, die Lebenden und die Toten; denn wenn es keinen Tod gibt, dann sind wir alle vereint in einem Leben. Wir werden miteinander tanzen. Die Heilung muss vollständig sein, das muss man begrteifen, sonst wäre es nicht perfekt. Die Menschen ohne Augenlicht werden sehen, die Lahmen werden gehen, die Stummen werden sprechen und mit uns sogar kommunizieren. Da wird es einen Hof geben, und wir werden auf den Steinen tanzen. Die Rinde der Bäume wird vom Regen reingewaschen sein und im Licht glitzern. Die Sonne wird da sein, ohne Wolken, nur ein blauer Himmel ohne Ende. Jeder wird ein tiefen Atemzug tun, und die Luft wird rein und frisch sein, und alle werden einander zulächeln. Wir werden einander lieben. Es wird ein Traum sein ohne Ende.«

Ein Herz für Hans Sachs in Nürnberg

 

Der Satz It will be a dream with no end to it ist das Ende des Buches; sein Ende sagt also: Es gibt kein Ende; der Autor schreibt das nächste, die Fortsetzung des letzten, wir schlagen das nächste auf oder erwachen oder tun etwas Anderes, bis ans Ende der Zeiten, die aber auch kein Ende haben. There’s no end to it.

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