Fat Bike

Das Fat Bike ist ein Rad wie ein Traktor, höher als andere und mit extrem breiten Reifen. Da sollte man schon 100 Kilo mitbringen, um darauf gut auszusehen. Daniele aus Noto hat mich auf ihm fahren lassen; nein, mag ich nicht. Ich mag Eleganz. Das Fat Bike kommt auch zu uns, keine Chance, aber da gibt es mehr Bedenkenswertes …

Da gibt es zum Beispiel – meine Schwester hat mich dran erinnert – neu gebaute Häuser mit ganz winzigen Fenstern, die eigentlich nur querstehende Luken sind. Es sind Häuser wie Bunker. Da muss man auch an die heutigen Automobile denken, die wie Panzer wirken (kürzlich haben wir einen Opel von 1956 überholt, wie klein und schmal der war!) mit ihren schmalen Fenstern. Der Fahrer wirkt wie ein Jetpilot, sitzt in der Dunkelheit vor seinen leuchtenden Armaturen.

KTM Fatbike Modell Macina Freeze, 2015 (Foto KTM)

Ist das der Trend von heute: bullig? Die Leute bunkern sich ein. Wenig Angriffsfläche wollen sie bieten. Ich habe das schon einmal geschrieben: Haben die Leute so viel Angst, dass sie sich in Bunker und Panzer einschließen müssen? Viel wollen sie um sich herum haben: viel Fett, viel Mauern, viele dicke Türen. Dicke gefütterte Mäntel tragen sie und Sonnenbrillen. Sie sind gut versichert. Sie überlassen nichts dem Zufall.

Sie horten und hamstern Informationen aus dem Netz; sie scheinen alles zu wissen, um dem Alltag gerüstet gegenübertreten zu können. (Wenn sie mit dem Rad unterwegs sind und man ihnen als Ortsansässiger einen Tipp geben will wie ich einem Paar vor ein paar Tagen, winken sie ab; das brauchen sie nicht, sie sind autonom.)

Zaun ums Grundstück, eh klar, Bewegungsmelder, Alarmanlagen; und in den Urlaub geht’s mit dem Wohnmobil, das heute oft schon so groß ist wie ein Reisebus. Man sieht nur Gefahren. Man versteckt sich vor dem Leben, und irgendwann einmal fragt man sich, wo es geblieben ist, wo man die Abzweigung versäumt hat.

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