Tausend Tage unterwegs

Eigentlich sind es ja 1069 Tage, die Handwerksgesellen unterwegs sein sollen: drei Jahre und einen Tag. Sie müssen sich 50 Kilometer von zu Hause entfernt aufhalten und dürfen nichts für Unterkunft und Reise ausgeben (sie werden oft eingeladen). Ich habe ein paar von ihnen in Heitersheim getroffen.

Zehn Burschen und Mädel saßen am Kreisel, und ingesamt seien sie 34, sagten sie. (Vor vier Jahren wurden im ganzen Jahr nur 450 wandernde Gesellen oder Tippelbrüder in Deutschland gezählt, da hätten wir hier schon fast 10 Prozent.) Alle tragen diese schwarzen Klamotten mit dem Wanderstock (Stenz), und zwei Mädchen waren auch dabei. Auch andere Handwerker gehen auf die Walz, nicht nur Zimmerleute (wie auch ich irrtümlich meinte). Leider ist mein Bild unscharf.

Es war schon fünf Uhr, und sie wollten noch nach Grißheim oder zum Rhein, um da vielleicht in einer Scheune oder einem Unterstand zu schlafen. 34 Leute, die füllen zwei Pensionen. Und kalt ist es draußen! Ich hoffe, sie haben ein gutes Quartier gefunden. Und dann sind sie weit draußen, und man hat vielleicht Durst und möchte noch einen Wein … Aber 34 Leute, das bringt einen kleinen Weinkeller rasch an seine Grenzen. Jedenfalls bringen sie einen Bäcker, der seine dreijährige Tour beendet, nach Lörrach. Dann wollten sie wieder in kleineren Einheiten unterwegs sein.

Ich war wieder einmal in Ottmarsheim, in der Abtei und zum Lesen. Ein paar Impressionen vom Licht, das mittags hervorkam und schöne Reflexe zauberte.

 

 

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.