Die Elf
Gleich im ersten Monat von manipogo hatte ich einen Artikel, der mit 22 betitelt war. 22 ist ja das Doppelte von 11, das eigentlich meine Zahl ist: Ich bin an einem Elften geboren (Februar), und das reicht schon, diese Zahl heilig zu sprechen. Damit schließen wir den Monat November ab.
Wenn man darüber nachdenkt, stößt man auf andere »mythologische« Bezüge, die mit mir zu tun haben. Ich betrachte mich ja als Außenseiter, und der elfte Mann im Fußball ist gewöhnlich der Torwart, dem eine Sonderrolle zukommt. Früher trug der Linksaußen die Nummer 11, berühmt wurde Lothar Emmerich, und die Linksaußen, komisch, galten immer als etwas eigenbrötlerisch und seltsam.
Das mochte auch eine Zuschreibung gewesen sein, denn links war ja immer weniger gelitten als rechts, und einer, der von links kommt und mit links schießt, na ja … und die Kinder, die mit der linken Hand schrieben (ich nicht), hatten es schwer. Man trainierte ihnen das früher ab, so grausam war man. Man hat eben nichts für Außenseiter übrig. Die Elf ist eben das, was über die vollkommene Zehn hinausgeht, und elf ist auch eine Primzahl, nicht mehr weiter teilbar, also schräg.
In der Kabbala hatte ich immer das Gefühl, zu mir gehöre Daath, die unsichtbare Sefira, die elfte, die auch Berührung mit der dunklen Seite hat, sita ahra. Die Elf ist die Zahl der weißen Magie und weist auf die Energie hin, die zum Wechsel drängt. Daath ist der Joker, in dem sich die drei höchsten Sefiroth verkörpern können. Am Abgrund hat Daath seinen Platz, er ist die Sefira des Werdens und das große Potenzial. Darum verändere ich mich immer und werde immer, ohne je etwas Konkretes zu sein. So hat jeder sein Schicksal.
Hier unten ist mir noch ein ganz schönes Bild gelungen: Auf der Heimfahrt in der Straßenbahn Nummer 11, die nach Auzelg zur Züricher Stadtgrenze fährt, fotografierte ich draußen das Theater 11 gegenüber der Stadthalle.
Und dann, später, gelang es mir noch, am 11.11. im kleinen Supermarkt in Sulzburg eine Rechnung von 10,11 zu haben, leider nicht 11,11, und 11.11 Uhr war es auch nicht. Aber um 11.11 Uhr am 11.11. ließ ich, völlig durch den Wind, im Rewe in Müllheim meine Geldbörse liegen, lief zurück, und sie wurde mir ausgehändigt. — Und jeden Tag fängt ein neues Leben an.