Toni Wolff
Die Berner Psychologin Toni Wolff (1888-1953) war Carl Gustav Jungs wichtigste Begleiterin neben seiner Frau. Sie teilte Frauen in vier Kategorien ein: die Amazone (männliche Kämpferin), die Mutter, die Hetäre (Prostituierte) und die mediumistisch begabte Frau. Wir müssen an Toni Wolff erinnern.
Dann sie wurde totgeschwiegen, weil sie ihre eigenen Arbeiten zurückstellte, um mit Jung an seinem Gedankengebäude zu arbeiten. Viele Frauen umgaben den Schweizer Psychologen, und sie alle hielten ihm die Treue, als Freud mit Jung brach, was man von den Männern in seinem Umkreis nicht behaupten kann.
Toni Wolff, eine elegante Frau aus adeligen Kreisen, wurde für Jung zu einem wichtigen Menschen, da sie ihm half, sich selbst zu verstehen. Gemeinsam kamen die beiden auf das wichtige Konzept des animus in der Frau (ihre männliche Seele) und der anima im Mann (sein weiblicher Anteil). Natürlich gab es private Spannungen, da Jung ja mit Emma verheiratet war, mit der er auch vier Kinder hatte.
In den 1920er Jahren einigten sich die drei, und sie lebten ihre Gemeinschaft mit »Ehrlichkeit, Mut und Würde«, wie Laurens van der Post später schrieb, der Jungs Mitstreiterin einige Seiten in seinem Buch über Jung widmete. 30 Jahre lang wurde Carl Gustav Jung stets von seiner Frau und von Toni Wolff begleitet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der konservativen Schweiz war das ein Skandal. Jung verbrannte später alle seine Briefe an Toni und alle ihre Briefe an ihn.
Natürlich waren die anderen Frauen eifersüchtig, und zu verhindern war das nicht. Antonia »Toni« Wolff, die entscheidenden Einfluss auf Jungs Denken hatte, wurde noch Ehrenpräsidentin des Psychologischen Clubs in Zürich und starb 1953, 64 Jahre alt, Emma 1955 und Jung selbst 1961.