Flugverkehr (35): die Welt aus Licht
Und gleich nochmal Flugverkehr. Penny Kelly kommt ein weiteres mal dran, weil ihre Reise in eine andere Welt zu schön ist. Sie hatte Kundalini erlebt, war erwacht, und nun konnte sie nicht mehr schlafen! Wenn du erwacht bist, bist du erwacht, schreibt sie. Zweieinhalb Jahre ging das so. Manchmal löste sie sich aus Langeweile aus ihrem Körper und setzte sich aufs Dach ihres Hauses. Und eines Nachts …
Ja, eines Nachts, nachdem sie oft startenden und landenden Flugzeugen zugesehen hatte, sah sie drei kleine Lichtpunkte in der Ferne am westlichen Himmel. (Schon wieder die Zahl drei.) Sie hielt sie für Flugzeuge. Doch sie waren lautlos und entpuppten sich als menschliche Gestalten. Nun in Pennys Worten, übersetzt von mir:
»Dann flogen die Lichter direkt auf mich zu und gingen nieder, wo ich saß. Es waren drei Lichtwesen, und sie näherten sich mir mit ausgestreckten Armen, um mich zu begrüßen und einzuladen. Ich sollte mit ihnen mitkommen. Mir fiel nicht ein, was ich ihnen als Ablehnung sagen könnte, hatte außerdem nichts anderes zu tun und stimmte zu.
Sie ergriffen meine Hand, und ich fühlte mich sofort hochgezogen und aus dem Kern meines ganzen Leib-Seele-Systems herausgezerrt. Ich konnte mich nicht so konzentrieren wie sonst. Es war, als zwänge mich etwas, das alltägliche Sehen und Hören abzuwerfen, und diese beiden Sinne wurden von einem intensiven Gefühl des Wissens und einem köstlichen Gefühl ersetzt, das seinen eigenen Gesichts- und Gehörssinn hatte, und es drohte, mich vollständig auseinanderbrechen zu lassen.
In Zeitlupe näherten wir uns einem Ort, einer Welt, einem Universum, die völlig aus Licht gemacht zu sein schienen. Das Schockierende daran war nicht das Licht; es war die Tatsache, dass dieser Platz genau wie unsere Erde aussah, mit denselben Leuten, Pflanzen, Tieren, Gebäuden und Landschaften – nur dass es keine Kriege gab, kein Verbrechen, keine Krankheit, keine Unfälle. Gier, Angst, Ärger und Korruption existierten nicht. Niemand war übergewichtig, arm, ungepflegt oder behindert. Jeder war aus Licht, und aus Licht waren die Blumen, die Flüsse, Bäume, Häuser, Schulen und Gebäude. Die Liebe schien greifbar und lebendig zu sein, und alles reagierte auf unsere Anwesenheit, als ob alles Bewusstsein hätte, sogar die Steine.
»Ich erinnere mich vage, auf eine Rundreise mitgenommen worden zu sein. Ich habe auch das Gefühl, mir sei gesagt worden: ›Hier ist deine echte Heimat … Alles, was ihr auf Erden gemacht habt, war ein Versuch, das zu duplizieren, was hier ist – aber euer Kopierversuch war richtig armselig. Du kannst hierherkommen in deine echte Heimat, aber du wirst die Realität aufgeben müssen, die du dir auf Erden eingerichtet hast.‹ Sie erzählten mir noch mehr, an das ich mich nicht mehr erinnern kann, und dann saß ich wieder auf dem Dach. In den folgenden paar Monaten kamen die drei Wesen noch ein paarmal und nahmen mich mit, doch dann nie mehr. Vielleicht waren sie von mir enttäuscht. Vielleicht wussten sie, dass ich nicht verstanden hatte, was ich mit ihnen erlebt hatte und dass ich für solche Sachen wie Wesen und Städte aus Licht noch nicht bereit war.« (Kundalini Rising, Boulder 2009, S. 39/40)