Die Nahtod-Forschung kommt voran

Der 34-minütige Vortrag von Jeffrey Long über Nahtod-Erfahrungen, den Victor Zammit in seinem Newsletter anbot, war ein »eye-opener«, wie man im Englischen sagt. Nun haben wir endlich brauchbares Material, das man den ewig Vorsichtigen und den Skeptikern entgegenhalten kann.

Der Arzt Long hat mit den Büchern Evidence for the Afterlife und God and the Afterlife Bestseller geschrieben. Diese Bücher fußen auf reichlich Material. Auf der Seite www.nderf.org werden 4600 Nahtoderlebnisse in 23 Sprachen angeboten, und jeder kann seine Geschichte erzählen, die dann von echten Menschen übersetzt wird.

egitto23Nahtod-Erfahrungen sind für Jeffrey Long »the real thing«, und er bekräftigt: »Du kannst außerhalb deines Gehirns Bewusstsein haben.« Das ist die entscheidende Aussage, die immer wieder angezweifelt wurde. Denn die Wissenschaft sagt beharrlich: Das Bewusstsein geht aus dem Gehirn hervor, ist bloß ein Epiphänomen des Gehirns. Ohne Hirn kein Bewusstsein. Darum auch: Ohne Hirn bist du weg. Alles schwarz. Nichts. Kein Leben nach dem Tod möglich.

Jeffrey Long legt jedem, der eine Nahtod-Erfahrung gemacht hat, 140 Fragen vor. Die Ergebnisse hat er aufgeschlüsselt. Da gibt es zum Beispiel 22 Nahtod-Erfahrung in Vollnarkose. Diese Leute berichteten von Bildern und Dialogen, die sie mitgekriegt hatten. Sollte es nicht geben. »Absolut unerklärlich«, sagt Doktor Long.

003Auch bei einem Herzstillstand sollte keine Wahrnehmung mehr möglich sein. Kein Blut fließt mehr zum Gehirn; die Null-Linie beim EKG tritt ein. Rasch tritt der Tod den Menschen an. Finito. Und doch erzählen Leute nach dem Herzstillstand von ihren Erlebnissen. Skeptiker sagen: Die waren ja nicht richtig tot. Ja, man konnte sie zwar wiederbeleben, aber weg waren sie. Noch vor 50 Jahren hätten sie keine Chance gehabt, zurückgeholt zu werden.

Von denen, die wieder ins Leben zurückkehrten, haben nur 10 bis 20 Prozent eine Nachtod-Erfahrung mit der Atmosphäre unglaublicher Liebe, dem Lebensrückblick, dem Tunnel und einem Lichtwesen. 45 Prozent von ihnen sehen sich außerhalb des Körpers und sehen – meist von oben – zu, was mit ihrem Körper passiert.

Die Nahtod-Erfahrungen ähneln auch in anderen Kulturkreisen den unsrigen, stellte Long fest, dessen Frau Jody auch schon ein Buch publiziert hat. Die International Association for Near-Death Studies (IANDS) hatte in den 1970-er Jahren großen Einfluss, doch sie war in der Anfangszeit den Forschern vorbehalten, und begierig las ich in den 1990-ern am Freiburger Institut deren vierteljährlich erscheinende Zeitschrift mit Beiträgen von Kenneth Ring, Carlos Alvarado und Raymond Moody.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde aus den zunächst exotischen NDEs (Near Death Experiences) ein richtig großes Ding, seit sich herausstellte, dass es Tausende von ihnen gibt. Die Skeptiker bieten, wie Long erzählte, 20 bis 30 alternative Erklärungen an, aber die Wahrheit ist einfach: Es gibt Bewusstssein ohne Gehirn, und das Leben geht in ein neues Leben über, weshalb Raymond Moody 1975 sein spektakuläres Buch, das sich drei Millionen Mal verkaufte, auch Life after Life nannte, was auf Deutsch das Leben nach dem Tod wurde.

 

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