Zwei verschwundene Schiffe

Vergangenen November hatte manipogo mal eine Serie über Schiffe und das Paranormale. Nun fiel mir ein Exzerpt über zwei verschwundene Schiffe in die Hände (3 Seiten, von mir eng mit der Hand beschrieben), und auch da ging es übernatürlich zu. Das kommt nun so zwischendurch und unvermittelt, denn spannend ist so etwas immer. (Nur die Quelle hatte ich mir nicht aufnotiett.)

450px-The_steam_ship_PresidentDer Dreimaster President, der am 11. März 1841 New York mit Ziel Liverpool verließ, stand für den Übergang von Leinwand zu Dampf. Schon 1783 wurde das erste Dampfschiff gebaut, 1804 die erste Dampflokomotive. Die President hatte schon zusätzlich Seitenmotoren und Zwillingsschaufelräder, war aber ein Segler. 16 Tage sollte die Fahrt dauern, 121 Passagiere waren an Bord, unter ihnen Tyrone Power, der Urgroßvater des gleichnamigen berühmten irischen Schauspielers (1914-1958).

Die President befand sich auf dem offenen Meer, und in seinem Haus in Blackheath schlief Benjamin Webster, Manager des Londoner Haymarket-Theaters und ein guter Freund von Tyrone Power. Am frühen Morgen — draußen windete und regnete es — weckte ihn aufgeregt sein Butler: Da sei ein Mann an der Tür, der Websters Namen rufe! Und es klinge, als sei es Mr Power. »Er ruft immer wieder Ihren Namen, Sir, und sagt, er ertrinke im Regen!« Aber die President war erst vor zwei Tagen abgefahren; er konnte es nicht sein. Webster schaute gleich nach, doch vor dem Haus war niemand.

Tyrone Power kam nie in Liverpool an. Die President verschwand, ohne eine Spur zu hinterlassen. Nur eine Flaschenpost tauchte auf, in der ein Zettel lag: »Die President sinkt. Gott helfe uns allen. Tyrone Power.« Das konnte jedoch auch ein Scherz gewesen sein. Benjamin Webster blieb überzeugt davon, dass Tyrone ihn von seinem Ableben in Kenntnis setzen wollte und dass also die President am Morgen des 13. März 1841 unterging. Tatsächlich sah man zwei Tage nach ihrem Ablegen die SS President in einem schweren Sturm in dem gefährlichen Gebiet zwischen Nantucket Shoals und Georges Bank, wie Wikipedia schreibt, von der auch die obige Abbildung stammt.

service-pnp-cph-3g00000-3g06000-3g06200-3g06294rDer Journalist William T. Stead, der im April 1912 mit der Titanic unterging, betrieb die Zeitschrift Review of Reviews, die eine wahre Geschichte brachte, die mit dem Verschwinden des Seglers Shannon zu tun hatte. Reverend T. E. Lord schickte der Zeitschrift einen Brief mit den Details. Sein Sohn Jack hatte zur Mannschaft der Shannon gehört und seiner Großmutter mütterlicherseits (Mrs Bowness), die den Haushalt des Reverends führte, ein Bild des stolzen Segelschiffs mitgebracht, das diese in ihrem Schlafzimmer aufhängte. (Rechts ein Gemälde von Robert Dodd, 1748-1815, von der alten Shannon, die 1813 eine US-Fregatte besiegte; Dank an Library of Congress, Wash. D. C.)

Die Shannon legte am 17. Januar 1885 von den East India Docks in London ab und wollte nach Kalkutta. 28 Mann bildeten die Besatzung, und geladen waren 2200 Tonnen Waren, darunter 5 Tonnen Schießpulver. Am 28. Februar schloss sich die Senator an, und beide Schiffe segelten sechs Tage lang gemeinsam. Danach trennten sie sich, und niemand sah die Shannon mehr wieder.

Am 8. Mai 1885 saß Mrs Bowness mit ihrer 17-jährigen Nichte Kattie in ihrem Schlafzimmer, als die beiden Frauen bemerkten, dass etwas mit dem Gemälde der Shannon an der Wand passierte. Das Schiff wurde plötzlich »von einer hellen Wolke verhüllt und entschwand unseren Blicken«, erzählte die Großmutter. Kattie geriet in Panik und lief davon. Mrs Bowness erzählte dem Reverend von dem überirdischen Leuchten, das das Schiff verdeckt hatte und meinte: »Wenn das Schiff verlorenging, dann ist es heute geschehen.« Vielleicht hatten Jacks Gedanken das Phänomen erzeugt? Hatte sich das Schießpulver entzündet? Wir werden es nie wissen.

 

 

 

 

 

 

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