Wie Hamish Miller zum Erdheiler wurde

Eigentlich ist das hier eine TestpilotInnen-Geschichte, die außer der Reihe läuft. Durch eine Nahtod-Erfahrung änderte der Möbelproduzent Hamish Miller 1982, mit 45 Jahren, seinen Lebensweg und wurde Rutengänger und Erdheiler. Er übte das bis zu seinem Tod im Jahr 2010 aus und weihte auch Tim Walter in seine Geheimnisse ein; an den nächsten Tagen geht es nur um dieses Thema.

RhamishAuf Youtube hat Hamish Miller in 6 Minuten seine Geschichte erzählt. Er musste sich einer Notfall-Operation unterziehen und driftete ab ins »Nirwana«. Ich habe mitgeschrieben:

 

Alle meine Fähigkeiten waren da, aber ich schaute hinunter. Der Chirurg sagte: »Das war’s, Leute« und nahm seine Maske ab. Diese unglaubliche Erfahrung, sich durch eine neblige Atmosphäre zu bewegen … Dann der Tunnel: ein Ort von Mitgefühl und Verstehen. Ich glitt hindurch, fühlte mich irgendwie selber wie eine Röhre. Dann nahm ich wahr, dass da ein Licht am Ende des Tunnels war. Ich war nicht länger eine Röhre, ich war DSCN2804ganz und ohne Angst, und neugierig war ich … Ich verfüge nicht über die Sprache, das Folgende zu beschreiben: Ich kam in diesen Bereich des Lichts, da war ein Boden aus Alabaster, und da waren mitfühlende, sich sorgende, liebende und mir zugewandte Wesen. Das war der Eingang zum wahren Leben, schien mir. Ich gab ihnen dennoch zu verstehen: Ich glaube, ich gehe zurück. 

Sie reagierten mit Humor, mit einem grinsenden Einverständnis. »Ja, solltest du wirklich«, sagten sie. Wieder im Körper. Ich wurde gefragt: »Mr Miller, sind Sie wieder bei uns?« Zurück kam ich mit einem völlig neuen Wertesystem. Alles, woran ich vorher geglaubt hatte, war weg. War Blödsinn. Ich war so froh, am Leben zu sein und schätzen zu können, was wir hier haben. Es war grundsätzlich lebensverändernd (life-changing). Keine Angst mehr, überhaupt keine. 

Er kam dann heim und traf einen Hellseher, der ihn fragte: »Haben Sie was mit Heilen zu tun?« Hamish Miller verneinte. Der Hellseher und Heiler gab zurück: »Sollten Sie aber.« Sie gingen einen Berg hinauf, und der Mann meinte, hier müsse er es mit DSCN0386Heilen probieren: Das Erdenergie-Zentrum des Hügels sei genau hier. Deshalb habe es sie zu diesem Ort gezogen. Also stürzte sich Hamish Miller ins Geschäft und bildete sich an der Wünschelrute aus. 2005 hielt er einen Vortrag, den wir gleich streifen werden und sagte, er habe in den 20 Jahren bislang »erst ein wenig an der Oberfläche gekratzt«.

Wir wissen ja um die Duplizität der Ereignisse und der Namen. Mir fiel ein weiterer Engländer mit dem seltsamen Vornamen Hamish ein. Als Jugendlicher hatte ich unbedingt ein Buch haben wollen, das überhaupt nicht zu einem Jugendlichen passte. (Ich bekam es; meine Eltern waren strassevorurteilsfrei.) Es war im Querformat und zeigte nur Schwarz-Weiß-Fotos von Straßen und Wegen, die Hamish Fulton, Jahrgang 1946, selber entlanggelaufen war. Später hat man ihn nur den walking artist genannt, denn er lief und lief und fotografierte dabei. Passt irgendwie gut zu Hamish Miller. Sicher haben sie sich irgendwo einmal getroffen.

 

Der Vortrag 2005

St_michaels_mountHamish (M.) erforschte weltweit Erdenergien und wurde zu einem beachteten internationalen Experten. Beschäftigte sich mit Energielinien, mit heiligen Stätten und heiligen Kulturen. »Die Erde hört zu«, sagte er. »Die Erde reagiert auf unser Bewusstsein.« Er meinte, einen Beleg dafür gefunden zu haben. Um 1989 ging er mit anderen Rutengängern durch Südengland, und sie folgten der Michael-Linie, die vom Atlantik heraufkommt und durch alle dem Erzengel Michael gewidmeten Heiligtümer geht und auch durch St. Michael’s Mount an der Südwestspitze Englands (rechts oben). — Parallel dazu orteten die Radiästheten eine weitere Linie, die »Maria-Linie«, komplementär dazu und die Michael-Linie ausbalancierend: wie Yin und Yang. Dann gab es eine Anomalie: Beide Linien verschwanden und tauchten wieder auf. Die Energiezentren befinden sich meist nicht genau an den Heiligtümern, sondern etwas abseits davon.

010-22Man könne die Linien gut verfolgen, meinte Hamish Miller. Vom Zentrum aus verzweigten sie sich radial und bilden eine Art Netzwerk. Zum Beispiel untersuchten die Rutengänger einen Ort namens Burrow Mump und fanden ein etwas verzerrtes Pentagramm, das sie aufzeichneten. Als sie eine Woche später zurückkamen, war das Pentagramm perfekt! Miller meinte, die Erde habe auf unser Bewusstsein reagiert. An einem anderen Ort mit drei einander umgebenden Sternen mit je zehn Ecken war nach zehn Jahren in der Mitte ein weiteres Zehneck da. Es war vorher nicht dagewesen!

Die Energielinien werden von den Rutengängern als »Ley Lines« bezeichnet. Wir dürfen dabei nicht unterschlagen, dass der englische Amateurforscher Alfred Watkins in einem einflussreichen, 1922 erschienenen Buch den Begriff Ley Lines prägte, die für ihn alte, etwa 1 Meter breite Wanderwege aus der tiefsten Vergangenheit waren, kaum mehr erkennbar. Es habe enorm viele von ihnen gegeben; sichtbar jedoch seien noch die Aussichtspunkte an den alten Linien. Erst nach den 1960-er Jahren wurden die Leys als Begriff für unsichtbare Energielinien bezeichnet.

Hamish Miller sagte:

Wir müssen unbedingt die heute gängigen Lösungen hinterfragen, die uns von Technikern und Politikern präsentiert werden. Das Ruten ist eine Passage, die uns offensteht und uns ermöglicht, als Menschen uns weiterzuentwickeln. Bei der Arbeit mit der Rute darfst du deinen Verstand nicht einschalten. Du musst so konzentriert wie möglich sein, nahe an die 100 Prozent. Widme dich der Sache und stelle immer eindeutige Ja- oder Nein-Fragen. Du musst dem Ja oder Nein deiner Rute absolut vertrauen können!

Alles im Universum und jedes Sandkorn hat sein eigenes Energiezentrum. Wir sind durch ein multidimensionales energetisches Netz mit allem und allen auf dem Planeten verbunden — und mit allem außerhalb von ihm. 60 Millionen Jahre sind nichts, Zeit spielt keine Rolle. Rutengehen ist eigentlich Kommunikation. 

Das ist ja auch das Credo von Feng Shui. Alle Objekte sind von Energie umgeben und durchdrungen, von chi. Und chi verbindet alles und jeden, außerdem ist es wandelbar.

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