Nine-eleven

Es jährt sich zum elften Mal der große Terroranschlag von New York. Darum muss ich erzählen, wie das bei mir war am 11. September 2001. Ich sah die Rauchwolken am Horizont. Das vergisst man nicht.

Ich lebte in Rom und hatte mir just an diesem Tag vorgenommen, nach Ostia ans Meer zu fahren und mich in den Sand zu legen. Ich stieg also auf mein Rad und fuhr die Via Portuense entlang, die nach 25 Kilometern am Meer endet. Aber der Verkehr war so immens, dass ich nach 10 Kilometern entnervt umkehrte. Ich ließ mein Vorhaben aber nicht sein, sondern nahm Bus und Bahn bis zur Haltestelle Stella Polare, Ostia. Von dort sind es zehn Minuten Fußweg zum freien Strand.

 

 

Und dann liest man und liegt man und tut, was man an einem faulen Tag am Meer tut. Ich war schon öfter in Ostia gewesen, aber nun … war etwas anders. Es gibt ja im Landesinneren Pratica Mare, einen Stützpunkt der italienischen Luftstreitkräfte, und da kurven immer ein paar Maschinen herum. Aber heute waren es mehr, und sie flogen ganz dicht über dem Horizont, und ich meinte, Rauchwolken aufsteigen zu sehen; ich war so irritiert, dass ich beinahe einen Mann neben mir gefragt hätte: »Sehen Sie das? Was machen die denn?« Bedrohlich wirkte das, als seien tatsächlich zwei Maschinen ineinandergerast.   

Bedrohliche Wolken über meiner damaligen Wohnung

Das geht vorüber. Zusammen mit vielen anderen zur Bahn, heimfahren, abends etwas kochen, und kurz vor acht rief Michi an und meinte, es sei in New York ein Anschlag passiert, 30000 Tote, ich solle doch den Fernseher anmachen. Es war ja um neun Uhr morgens in New York passiert, und ich meine, es war die Zeit – etwa vier Uhr nachmittags —, als ich am Strand gebannt die Rauchwolken am Horizont sah.  

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