Wolken ziehen vorbei

Wolken ziehen vorbei, so hieß ein Film von Aki Kaurismäki, der mein Jahrgang ist. Kürzlich waren bei Nachbarn Finnen zu Gast, aber wir kennen ja nur Nurmi, Sillanpää und eben Kaurismäki, immerhin. – Ich schaute vergangenen Sonntag hinaus, und da zog keine Wolke vorbei, sondern eine stand da. Bedeutet das was?

Am Sonntagabend hatte mein Verleger mir Zustimmung signalisiert und mein Manuskript gutgeheißen. Eine Woche hatte ich diesem Urteil entgegengefiebert; meine Arbeit war zwar gut, aber unkonventionell, und wer weiß? Jedenfalls las ich die Mail und war gerettet und trat auf die Terrasse, und eine Wolke blickte mich an.

Kurz darauf sah es noch etwas ironischer aus, fast ein wenig bitter, denn das rechte Auge von uns aus gesehen ist das weinende (weil mein Manuskript redigiert wird und ich auf Teile verzichten muss). Ich kann den Gesichtsausdruck nicht so recht deuten.

Ein Orakel am Himmel, ein Kommentar vom Himmel! Das erinnert an einen der Filme Woody Allens, in dem die Mutter, riesig groß als Gesicht am Himmel, den Sohn ausschilt.

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