Unsere Leistungen

Kürzlich bei der Telekom-Vertretung Müllheim gewesen. Es gibt Probleme mit dem Stick, der dem Laptop Internet-Zugang gewähren sollte (und es nicht tut), und der Mitarbeiter meinte, ich könnte den Laptop gerne dalassen, sie würden alle Einstellungen überprüfen, das müssten sie allerdings in Rechnung stellen.

Dann fragte ich, ob die Arbeiten auch in Rechnung gestellt würden, wenn die Maßnahmen keinen Erfolg hätten. Ja, meinte der junge Mann; man habe die Arbeit ja gehabt. Das ist so die Philosophie heute: Ich denke an meine Aufwendungen, der Kunde zahlt, und wenn’s nicht geht, geht’s eben nicht.

Da fiel mir eine Fernsehsendung ein, in der ein Arzt – Mitglied einer Vereinigung gegen überflüssige Operationen – sagte, Operationen würden vergütet, auch wenn sie keinen Erfolg zeitigten. Dem Patienten geht es nicht besser, eher schlechter, aber den Aufwand hatte man, und das kostet.

Der Arzt führte ein Beispiel ins Feld: Ich lasse mein Auto reparieren, und es geht nach der Reparatur immer noch nicht. War nicht der Sinn der Maßnahme, das Auto wieder zum Laufen zu bringen? Erst wenn es wieder geht, war die Reparatur erfolgreich und sollte bezahlt werden. Auch Winnie in seinem Bike-Shop in Müllheim würde erst etwas verlangen, wenn er erfolgreich gewesen wäre. Er würde nicht sagen: »Guter Mann, das Rad läuft noch nicht, Pech gehabt, aber zahlen müssen sie trotzdem.«

In manchen Kulturen wurde ein Arzt nur bezahlt, wenn er den Patienten geheilt hatte. Darum ging es wohl. Die Erfolgsprämie motiviert. Aber heute hat man sich daran gewöhnt, dass der Kunde die Zeche zahlt. Der Manager bekommt einen Bonus, wenn es gut gelaufen ist; aber er bekommt keinen Malus, man zieht ihm nichts ab, wenn es schlecht gelaufen ist. Da möchte ich auch Manager sein.

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