Apéro

Ein Apéro ist in der Schweiz ein kleiner Umtrunk mit Schnittchen. Heute Nachmittag gibt es einen in Zürich, von 13 bis 16 Uhr in der Galerie Dosch (Zurlindenstrasse 213) anlässlich einer Ausstellung von Ölbildern und Glas-Skulpturen von Christine Supersaxo. Ich werde dort sein.

Christine lebt in La-Chaux-de-Fonds in der Westschweiz, ist eine gute Freundin von Giovanna Braghetti und arbeitet unermüdlich. Sie hat mir Bilder zugeschickt, und hier unten sieht man erst ein Ölbild, darunter eine Skulptur aus Glas. Für ein schönes Ölbild braucht man die richtige Wand mit viel Platz.

Ich finde, wenn es um abstrakte Kunst geht, verlässt manche Leute der Sinn für Geschmack. Es gibt viele Werke, die stolz irgendwo hängen, aber dann blöde Farben haben oder chaotisch wirken. Manche Käufer halten sich schon für progressiv, wenn sie sich irgendetwas Abstraktes in die Wohnung hängen. Wie immer gibt es bei Kunst keine Regeln. Man muss spüren, ob etwas Kraft und Stil hat. Dieses Stilgefühl ist nicht angeboren.

Es geht um Stil, aber es geht um einen selbst auch. Ich hänge etwas auf und muss das Gefühl haben, dass da etwas hängt, was mit mir zu tun hat. Es wirkt. Es spricht (mich an). Es belebt mich jedes Mal aufs Neue. Das Werk ist ein Aspekt meiner selbst. Es betrachtet mich, wie ich es betrachte. Wir gehören zusammen. Eine stumme Kommunikation könnte entstehen.

Assemblage 2

Die Galerie Dosch ist von Mittwoch bis Freitag jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 12 bis 16 Uhr. Die Ausstellung mit den Werken von Christine Supersaxo endet am 22. November.

Orgel

2 Kommentare zu “Apéro”

  1. Christine

    Dein Text bringt das Wesentliche in der Kunst auf einen Punkt. Danke, lieber Manfred, für diesen Text und dass du die Fotos zeigst.
    Herzlich, Christine

  2. web108

    Liebe Christine, – danke sehr. Zur Finissage kommen dann noch ein paar schöne Bilder, mit der Künstlerin auch. Viele Grüsse ciao Manfred.