Direkte Stimmen (2): Mammy und Daddy Sloan

John Campbell Sloan bekam bei den Sitzungen alles mit. Seine oft schlechte Laune lag daran, dass es langsam mit seiner Gesundheit bergab ging und dass er seine Frau vermisste. Seine »Mammy« war im Januar 1942 gestorben, und »Daddy«“, wie sie ihn nannte, sagte im August 1942 bei einer Sitzung: »Meine Welt war zu Ende, als ich Mammy verlor.«

Mrs. Sloan gab die einzig richtige Antwort: »Aber ich bin nicht fort, Daddy«“, worauf ihr Mann das zugab: »Nein, du bist nicht fort. Du bist nicht fort, Liebes«, und dann fing er zu weinen an. Worauf Mrs. Sloan streng wurde: »Jetzt pass auf, Daddy, wenn du dich nicht zusammennimmst, melde ich mich nicht wieder.«

Zu Beginn der Sitzung vom 20. Mai 1942 sprach Mrs. Sloan eine Hymne: »Not now; but in the coming years / It may be in that better land, / We’ll read the meaning of our tears, / Some time, some time we’ll understand.« Mr. Sloan, ihr Ehemann, fing zu weinen an, und Mrs. Sloan sagte zu ihm: »Sei tapfer, Daddy, sei tapfer.« Sloan gab zur Antwort: »Es tut mir furchtbar leid, aber wenn ich dich sprechen höre, Mammy, geht’s mir immer so.«

Einmal ließ Mr. Sloan sein Taschentuch fallen und konnte es in der Dunkelheit nicht finden. Mrs Sloan ließ sich vernehmen: »Macht nichts, Daddy. Ich werde es dir zeigen.« Ein schönes Licht schwebte und breitete sich ein wenig auf dem Fußboden aus, und dann wurde das Taschentuch von jemandem der anderen Seite Mr. Sloan in die Hände gelegt. Mrs. Sloan sagte: »Da ist es, Daddy.« Mr Sloan fing zu weinen an und sagte: »Du bist das liebste Mädchen (lass, auf Schottisch; daher Lassie), das es je gegeben hat. Ich schaff’s einfach nicht ohne dich, Mammy. Wenn du mich nur mitnehmen könntest.«

Mrs Sloan antwortete: »Oh, aber Daddy, es gibt Leute bei euch, die dich noch brauchen.« In der letzten abgedruckten Sitzung vom 10. Juli 1945 in Glasgow, meint Mrs. Sloan noch einmal scherzhaft, ihr lieber alter schimpfender Mann sei auf der anderen Seite, aber er meine es nicht so. »Ich wünsche mir bloß, ich wäre drüben bei dir, Mammy«, klagt John Sloan, und wieder bekommt er als Antwort: »Ja, aber du hast deine Arbeit zu tun und Pflichten zu erfüllen, Daddy. Du kannst nicht kommen, bevor deine Zeit nicht abgelaufen ist. Du brauchst einfach jemanden, der dir richtig den Kopf wäscht und dir sagt, was du tun musst.«

Manchmal, in den letzten Sitzungen, war John Sloan nicht mehr richtig anwesend. Die Antwort kam von einer neuen Stimme: »Er hat gerade geträumt.« Mr Sloan gab zur Antwort: »Oje, mit mir geht’s bergab, Freunde.« Und dann ist John Campbell Sloan, sechs Jahre nach der letzten protokollierten Sitzung, schließlich auch hinübergegangen zu seiner »Mammy«, wie er es sich so sehnlich gewünscht hatte.

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