Wie es zu manipogo kam

Erst wollte ich jetzt am 8. über den zweiten manipogo-Monat schreiben, aber dann … hielt ich es für öde. Nach guten Phasen kommt wieder eine Dürre; was man für Abonnenten hält, sind ja doch nur seltene Zaungäste. Darum will ich lieber kurz erzählen, wie es zu manipogo kam, diesem seltsamen Namen, auch wenn der erste Beitrag bereits davon gesprochen hat.

2009 brauchte ich eine Mailadresse bei T-Online. Am Institut hatte mich Micaela Brunner immer Man(n)iPo gerufen, und ein dpa-Redakteur tat das auch. (Am besten hat mir aber gefallen, dass mich einige Stuttgarter Redakteure 1994/95 Marquis nannten, nach dem Marquis von Posa, der bei Schiller Don Carlos auffordert: Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!) Leider war die manipo-Adresse vergeben, wer weiß warum. 

Ist das manipogo? Plastik in Schwerin

Die Suchmaschinen geben ja immer Worte an, die im Alphabet danach folgen. Auf manipo folgte manipogo, ich klickte den Eintrag an — und es war das besagte sagenhafte Monster im kanadischen Lake Manitoba, um 1909 zum ersten Mal gesehen und … 1957 benannt. Das ist mein Geburtsjahr, und ich nahm’s für einen Wink. Doch ich zögerte lange, mir fehlte der Mut, weil der Name irgendwie kindisch klang. Dann schloss ich die Augen und drückte auf den Button und war mit der Adresse registriert, in der ja auch ein kleiner Punk steckte, angehängt an den kleinen Mani, der ich in meiner Kindheit war.   

Im März dieses Jahres radelte ich durch Spanien, futura9 lag etwas darnieder, und also gab ich Helmut Krämer etwas verklausuliert bekannt, ich würde gerne meine Mitarbeit beenden. Er reagierte großherzig, ich war erleichtert. Und gleich stieg in mir der Wunsch auf, meine Kolumne »Ausreißversuche« bei der Kritischen Ausgabe gleichfalls einzustellen, nach sechseinhalb Jahren.

Nun schmiedete ich beim Radeln an Stauseen vorbei und über Bergkegel hinweg große Pläne, denn ich wollte nun eine eigene Seite. Manitu hätte ich sie gern genannt, aber sie war vergeben, an eine Schuhfirma, wie ich bereits in Das Orakel erläutert habe.   

Der Name ist so wichtig. Was nun? Vielleicht Der Pfad, Der Weg, doch: zu arrogant, als wüsste ich mehr. Neue Wege? Klingt zu sehr nach Esoterik. Worum sollte es gehen? Parapsychologie, das Leben nach dem Tod, aber eigentlich wusste ich es selbst nicht genau. Sommerland? In Spanien fand ich keine Lösung.

In Spanien

Am 27. März war ich wieder zurück. Ich las in dem Heft eines Esoterik-Vereins und wollte damit bestimmt nichts zu tun haben. Weg mit den großen Entwürfen! Am 29. März dann — Mails sind auch ein Archiv — schrieb ich dann Stefan Andres und Helmut, ich würde einfach manipogo.de nehmen. Das war wohl so nebenher in mir gereift. 

Und am 9. April habe ich mir diese Domain gesichert. Ich hätte ja früher anfangen können, aber ich war von Whitney Houston besessen und wollte einen Tribut an sie. Ich wählte daher als ersten Tag ihren Geburtstag, den 9. August.  

Ist da manipogo dabei? Wandmalerei in Schwerin

Im Oktober wird es wieder einige vorbereitete Artikel geben, wegen Reisen, vor allem nach Rom (vermutlich von 19. bis 28. des Monats). manipogo sendet weiter und dankt seinen treuen Leserinnen und Lesern des zweiten Monats.  

 

Dieser Eintrag wurde am Montag, den 8. Oktober 2012 um 00:59 Uhr erstellt und ist in der Kategorie Literatur zu finden. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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