Armando, die sechste (Weltumrundung)
Ich fand in meinem Briefkasten, auf einen Zettel gekritzelt, die Zeilen: »Hallo Manfred! Ich bin nach 9 Monaten wieder im Lande. Grüße Armando.« Er hielt es zu Hause nicht aus und fuhr mit dem Rad los, vergangenen Herbst war das. 60 Kilo wiegt sein Rad mit Gepäck! Und 70 Jahre ist er schon alt, zehn Jahre älter als ich. Ein Hoch auf Armando Basile, den Apulier, der in der Malteserstadt Heitersheim lebt! Ein Artikel aus einer australischen Zeitung war beigelegt. Er zeigt den Extremradler als Schmerzensmann mit etwas gequälter Miene. Wie er das nur macht, dieser intrepid cyclist, der furchtlose Radfahrer!
Weiter unten steht, wie es in dem Artikel weitergeht. Ein witziger Verschreiber steht da: He said it was his sixth time cycling aroung the glove. Er sei also das sechste Mal um den Handschuh gefahren (the glove, statt: the globe, den Globus) …
Und dann noch, zur Abrundung, ein Beitrag aus dem Mitteilungsblatt der Malteserstadt Heitersheim, das uns genauer die Route und die Kilometer verrät (wenn man es denn lesen kann).
Armando hat schon über eine Million Kilometer mit dem Rad zurückgelegt und ging logisch vor: Nach der Erfahrung aller europäischen Länder machte er sich (nach dem Tod seiner Frau allein geblieben) auf die Fahrt um die Welt, und dabei gefällt es ihm auf einer USA-Durchquerung und in Australien am besten. Auf dem Rad in der weiten Welt ist er daheim. Da denke ich mir immer: Auch ich kann noch zehn Jahre radeln. Dranbleiben! Ich muss ihn mal besuchen. Er hat mir eine wunderschöne Karte aus San Francisco geschrieben, die ich leider gerade nicht finden kann. Als Entschädigung eine Karte aus Gibralter von meinem Freund Fritz.
Meine weiteren Artikel über Armando:
Armando Basile; Mobile Obdachlose; Armando in den Städten; Armando im Norden; Schlafplätze.