Flugverkehr (86): Ein Tischlein hebt ab

Fliegende Tische und herumzischende Hörrohre: Das kam in den Büchern vor, die ich übersetzt habe und geschieht zuweilen in spiritistischen Séancen. Ich glaubte immer daran, da ich an Überliefertes glaube, und darum war es nur eine Bestätigung, als ich in einer Séance selbst miterlebte, wie ein Tisch hochstieg zur Decke und dort herumtanzte, wie das Hörrohr wie irr herumkreiste. Fliegende Objekte.

Es war Anfang Oktober in einem Haus bei Köln. Wir saßen zu sechst in völliger Schwärze, sangen wie um unser Leben zur Musik, die vom Band kam, das Medium hockte im Kabinett, und dann, als der Song Spirit in the Sky erklang, erhob sich das Tischlein, was nur durch vier fluoreszierende Aufkleber zu erkennen war, und stieg rasch zur Decke hoch. Es tanzte dort oben herum zu unserer Verblüffung und zu unserem Entzücken, das Rohr gesellte sich dazu, und irgendwann ging das Tischlein wieder nieder. Das Hörrohr beschrieb blitzartig Kreise, und die zwei Leuchtpunkte blieben vor jedem kurz stehen wie um uns zu begrüßen, und es war, als würde mich ein Augenpaar anblicken. Dann zischte es weiter, und einmal streifte es mein Knie. Manipulation war ausgeschlossen, niemand konnte in diesem engen Sitzkreis das Hörrohr oder den Tisch bewegen, ohne dabei auf unsere Füße zu treten oder das Gleichgewicht zu verlieren.

Es hat keinen philosophischen Hintergrund; es ist einfach eine Demonstration der Geistigen Welt, was möglich ist. Bis dann wirklich Gestalten sich materialisieren oder Objekte herabtropfen aus der leeren Luft, braucht es noch mehr Energie und einen intensiveren Kontakt zu den Entitäten dort drüben, die mitspielen. Dass sich ein Gegenstand erhebt, ohne dass ihn jemand berührt, nur durch Energie, ist natürlich unglaublich. Viele Zeugen haben am Morgen danach bezweifelt, was sie gesehen hatten. Dass nicht sein kann, was nicht sein darf, war ihnen eingebrannt. Es gibt Skeptiker und Anhänger der westlichen Naturwissenschaft, die geradezu wütend werden, wenn sie so etwas hören. Sie glauben nur an Betrug. Denn für eine Wirkung muss eine Ursache da sein. Hier ist die Ursache eben Energie, die von der Geistigen Welt genutzt wird. Wir sind umgeben von Helfern und Engeln und Geistwesen.

Später dachte ich mir, dass es irgendwie natürlich war, dass Spirit in the Sky zum Auslöser wurde, der bei Youtube fast 40 Millionen Aufrufe erhielt. Der Song von Norman Greenbaum handelt vom Tod. Wenn ich sterbe, singt er, schickt mich hinauf zum Geist im Himmel. Gebt mir einen schönen Platz zum Ausrasten. Dieses Hochsteigen, elektrisch und rhythmisch dargestellt, ist im Song beschrieben und wurde zur Metapher für das, was dann bei uns geschah. Irgendwelche druckvolle Musik genügt nicht; eine Bedeutung muss darin sein, und dieser Hit ist dafür ideal. Dann geht es ab, und nicht zu knapp. Wir jubelten.

ψ Ψ ψ Ψ ψ

Wer an derartigen Erfahrungen interessiert ist, kann immerhin mal nach Basel reisen. Der Basler Psi-Verein bietet viele Veranstaltungen, sowas wie Löffelbiegen, Séancen mit Apporten, Tierkommunikation, Entwicklung der Medialität … Das Programm der nächsten Wochen ist hier anzuschauen.

 

Andere Beiträge über Séancen:
Ein Geist sprich Schwyzerdütsch
Conchita zeigt alles
Wiedersehen mit Betty
Die Weihnachtsparty 1953
Die Gewissheit der Ewigkeit

 

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.