Die Mexikanerinnen haben es satt, von den Männern unterdrückt zu werden, die Inderinnen wissen, dass sie schutzlos sind, doch am schlimmsten ist es für Südafrikanerinnen. Schon im Februar 2013 musste ich melden, dass ein südafrikanischer Sender alle vier Minuten einen Pfeifton einblendete, denn alle vier Minuten wurde in dem Land am Kap eine Frau vergewaltigt. Traurig, dass sich überhaupt nichts daran geändert hat.

40 Prozent der Männer dort haben ihre Partnerin schon einmal geschlagen, jeder vierte Mann hat bereits eine sexuelle Straftat begangen, und jede vierte Frau ist bedrängt oder misshandelt worden. Nur 2 Prozent der Frauen klagen in Südafrika ihren Peiniger an. Das meldete La Repubblica, und der Bericht stammt von der Agentur DIRE.

Nun hat der Mord an der 28-jährigen Tshegofatso Pule die Frauen erbittert und sie zu Protesten veranlasst. »Gerechtigkeit für Tshego« wird verlangt. Die junge Frau, im achten Monat schwanger, wurde am Montag erhängt in einem Park außerhalb von Johannesburg aufgefunden. Ihr Körper wies Stichwunden auf. Ihre Familie hatte noch gehört, dass sie vor einer Woche ihren Freund verlassen wollte, der noch verheiratet war und dessen Frau Tshego hasste. Die Person, die ihren Körper fand, drehte noch schnell ein Video und veröffentlichte es. Solche perversen Leute gibt es überall.

Eine Woche vorher starb im Süden des Landes durch einen Mann Naledi Phangindawo, auch ein junges Mädchen. (Bild von It’s Biography, Who is Tshegofatso Pule?)

In Südafrika werden fünf Mal mehr Frauen von ihren Partnern ermordet als im internationalen Durchschnitt. Es ist das gefährlichste Land für Frauen weltweit. Zuletzt hatten ja die Frauen in Südamerika aufbegehrt, aber dann hört man nichts mehr davon, weil der Journalismus nur immer berichtet, was gerade passiert und nur ein schwach entwickeltes Ethos besitzt. Der italienische Verband Cesvi hat in Südafrika Projekte mit Strategien zur Gewaltvermeidung gestartet. Der Präsident wurde aufgerufen, dem Thema der Gewalt an Frauen mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Frühere Beiträge dazu:
Gewalt gegen Frauen
Lateinamerika: feministisch
Soll ich ein Stuhl sein?

Dieser Eintrag wurde am Donnerstag, den 11. Juni 2020 um 00:41 Uhr erstellt und ist in der Kategorie Leben heute zu finden. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.