Ein jenseitiger Korrespondent

Irgendwo hatte ich einmal vorgeschlagen, wir bräuchten einen Korrespondenten für Spirituelles. Doch es gab sie ja! Sie haben von drüben berichtet, auch wenn Medien Mühe hatten, ihren Wortschwall zu kanalisieren. Nehmen wir William T. Stead, der am 15. April 1915 von der Titanic in die Tiefe gerissen wurde, aus der er wieder auftauchte: mit Nachrichten aus seiner neuen Lebenswelt.

Michael Tymn hat uns das in einem Blogbeitrag Mitte September geschildert, aus dem ich hier die Aussagen des Profi-Journalisten Stead (hier auf manipogo vorgestellt) übersetze. Er äußerte sich gegenüber dem Medium Hester Dowden (Helen Travers-Smith), die 1933 seine Erläuterungen in das Buch Life Eternal (Ewiges Leben) aufnahm. William T. Stead mag seine Schilderungen in den 1920er Jahren oder kurz vor Erscheinen des Buches wiedergegeben haben, argwöhnt Tymn: jedenfalls lang nach seinem Tod.

Sprache
Ich werde die Sprache der Erdenbewohner benutzen, obgleich hier in meiner Sphäre die Sprache nicht länger eine Notwendigkeit darstellt. Daher muss man Kompromisse eingehen, wenn das, was ich beschreibe, zuweilen grob materiell daherkommt … Wenn ich von Essen oder Trinken spreche, von Häusern, Armut, Wohlstand, so dürft ihr nicht glauben, dass das, wovon ich spreche, exakt das Äquivalent eurer Armut und eures Wohlstands darstellt, eures Essen und Trinken, eure Häuser und so fort …

Gott
In der Sphäre, in der ich mich nun befinde, können wir immer noch nur spekulieren, wer und was »Er« ist. Wir sehen Gott wie das Leben, die Quelle des Lebens und des Seins, und wir wissen, dass er für das Universum und alles, was in ihm besteht, verantwortlich ist. Aber ob er eine Form ähnlich der menschlichen besitzt oder ob er eine einzige Persönlichkeit ist oder etwa eine große Gruppe von gemeinsam in Harmonie handelnden Persönlichkeiten, das wissen wir nicht. Wir können nur bis zur Schwelle seines Hauses vordringen.

Christus
Christus kam aus Gott als eine Manifestation Gottes. Er war Gottes Sohn in Tat und Wahrheit. Nach seiner Manifestation trat er in Gott ein und bleibt als Persönlichkeit nur in seinen Lehren. Christus als Person existiert in keiner der sieben Sphären, doch sein Bild kann sich dort als Symbol der Persönlichkeit zeigen, das in das Größere Leben eingegangen ist.

Jesus
Jesus war das Vehikel, durch das Christus arbeitete.  Jesus war als Mann nicht göttlicher als andere Männer, doch er besaß die Macht, das Göttliche zu verwirklichen, was dem gewöhnlichen Mann nicht vergönnt ist. Jesus trat in die kreativen Sphären ein, nachdem er die Welt verlassen hatte, und jetzt ist er in das Größere Leben übergegangen.

Teufel
Wir kennen im Universum keinen Teufel, hingegen wissen wir, dass gewisse Kräfte eine Rückwärtsbewegung fördern.

Tod
Nach dem Tod schießt die Seele aus dem Körper, was sie einem unglaublichen Druck aussetzt. Die Kordel, die die Seele mit dem Körper verbindet und der Nabelschnur ähnelt, wird im Augenblick des Todes nicht immer zerschnitten; in der Regel geschieht das, doch es gibt Ausnahmen, und die Bedingungen der Ablösung hängen zum großen Teil von dem Wissen ab, das die Seele über ihren Zustand besitzt. Bei einem plötzlichen Tod mag die Zertrennung der Kordel lang verzögert werden, doch dies ist die Ausnahme, nicht die Regel; in den meisten Fällen eines plötzlichen Todes wird die Kordel sofort durchtrennt.

Unbewusstes
Die Seele, die die gesamte Persönlichkeit darstellt, weiß um die Absicht, wegen der sie geschaffen wurde; sie weiß auch um die Entwicklungsschritte, die sie vor sich hat, jedoch ist dieses Wissen unbewusst. Und mit dem Unbewussten meine ich, dass sie dieses Wissen nicht in das aktive Bewusstsein mit hineinnimmt. Während der Mensch auf Erden verweilt, braucht er nur einen Bruchteil seiner Persönlichkeit. 

Beschädigte Seelen
Wenn jemand stirbt, verbleibt er manchmal in einem Traum oder eher in einem alptraumähnlichen Zustand, bis ihn der Wunsch zu wachsen überkommt: der Wunsch, eine neue Chance zu bekommen und seine Vergangenheit zu vergessen. 

Sphären
Wir sprechen von sieben Sphären, also von sieben unterschiedlichen Zuständen, und in jedem von diesen gibt es sieben Ebenen. Die Sphären sind unterschiedlich gestaltet, und die Dauer des Aufenthalts einer Seele in ihr variiert. Der Zustand, den ich eine Sphäre nenne, ist eine geistige Bedingung. In jeder der Sphären behalten wir unsere Form. Unsere Körper werden ätherischer, wenn wir aufsteigen, und wenn wir uns entschließen abzusteigen, werden wir über einen mehr materiellen Körper verfügen.

Lernen
Nachdem die vierte Sphäre durchschritten ist, ist deine Ausbildung vollendet. Du hast einen Zustand erreicht, in dem du nicht länger lernen musst, sondern in dem du kreativ wirst. Die letzten drei Sphären, die du durchläufst, sind solche mit kreativer Aktivität. 

Gruppenseele
Hier, in der fünften Sphäre, trittst du allmählich in die Gruppe ein, um aus dir heraus kreativ zu werden, mit der stärkenden Kraft der Gruppe hinter dir. Hier gibt es keine Zweifel. Auf natürliche Weise schließt du dich einer Gruppe an (oder besetzt einen Platz), und du arbeitest mit deren Unterstützung.

Spirituelle Entwicklung
Wenn die Seele die siebente Sphäre erreicht hat, dann hat sie sich selbst vollständig verwirklicht. Sie versteht ihren Sinn und ist frei, ihr Schicksal zu wählen. Sie ist nicht länger durch die Gesetze behindert, die sie zwingen, den nächsten Schritt zu unternehmen. Sie kann ihren eigenen Weg wählen. Doch davor ist der freie Wille noch eingeschränkt.

Reinkarnation
Eure erste Frage lautet: Kehrt die Mehrheit der Seelen, die von der Erde herüberkommt, wieder zu ihr zurück? Nein, weitaus die größte Zahl setzt ihre Entwicklung auf unserer Seite fort und setzt sich nicht mehr den Beschränkungen aus, die ein materieller Körper bedeutet.  

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