Die Helfer (2)

1997 bekam ich nach einem Aufuf in den Alpenvereins-Mitteilungen ein paar Briefe, in denen mir paranormale Erlebnisse in den Bergen übermittelt wurden. Da sah ein Bergsteiger eine ferne Gestalt, die immer wieder einen neuen Weg am Hang versuchte; eine Mutter ahnte den Tod ihres Sohnes am Berg voraus; ein Kletterer am Fuji spürte einen unsichtbaren Begleiter neben sich … und einen echten Helfer-Fall hatte ich auch, doch ich verwendete ihn nicht, vermutlich hatte ich einfach zuviel Material.

016Ist schon lange her, 23 Jahre. Doch manche Dinge vergisst man nicht. Kehren wir zur Einleitung zurück: Uwe Lützel veröffentlichte in Reimmichls Volkskalender 1996 eine selbst erlebte Geschichte: Wie er an einem 9. November im Karwendel wandert und von einer Hütte aus klar und deutlich die Gestalt eines Kletterers sieht, der einen Hang versucht, wieder absteigt, es von einer anderen Seite probiert und nach einem dritten Anlauf verschwunden ist. Der Autor erinnert sich dann an das Mahnmal für einen jungen Studenten, der 1961 am 9. November im Karwendel umkam. Lützel ließ eine Messe für den Verstorbenen lesen, das hilft manchmal. (Rechts, schwer zu erkennen: Bergfriedhof auf Teneriffa)

Eine Frau aus Augsburg schrieb:

So träumte meine Mutter in jener Vollmondnacht (5.1.77), in der mein damals 23-jähriger Bruder mit einer Lawine aus der Watzmann-Ostwand und dem Leben gerissen wurde, dass sie hinter einem Kindersarg hinterherginge. Von senem Vorhaben wusste sie allerdings nichts. … An seinem ersten Todestag zerbrach ohne äußere Einwirkung eine Glasschale mit Bergkristallen darin. Als wir später das Grab aufsuchten, waren auch dort ide hereingelassenen Kristalle herausgefallen. 

Der Begleiter war bei Walter Welsch (veröffentlicht im Bayerländer, 1985) auf dem Anstieg, gab ihm Ruhe und Sicherheit, doch später, beim nächtlichen Abstieg, schien er verschwunden zu sein. Vielleicht war er trotzdem in der Nähe.

Mein Helfer-Brief im Sommer 1997 kam von einem Mann aus Blomberg (Günter Meister; auch seine Frau Dina unterschrieb den Brief) und soll ganz 038wiedergegeben werden:

Im August 1969 war meine Frau (40) und ich (41) 2 Wochen im Gries, 1573 m bei Längenfeld, Ötztal. Unsere 2. Bergtour führte zur Amberger Hütte, 2154 m. Nach einer kleinen Pause wanderten wir weiter in Richtung Sulztaler Ferner. Das Wetter war nicht schlecht, aber auch nicht gut … Der Weg war anfangs nicht steil, übersichtlich, Graslandschaft mit einzelnen Bäumen. … Nach einer Stunde Weg sagte meine Frau, schau, vor uns ist eine Frau.

In einer Entfernung von ca. 200 m sahen wir aus einer Senke eine große stattliche Frau, Größe ca. 1,80-1,85 m aufsteigen. Alter war schlecht zu schätzen, 30-45 J., sie war schlank und doch kräftig, ihr Schritt war elastisch und ausholend. Die Kleidung war altmodisch, ca. 50 Jahre zurück, langer Lodenrock und Lodenjacke, sowie Hut. Beim Gehen benutzte sie einen überlangen Bergstock. (…)

Wir beeilten uns, wir wollten sie um Rat fragen, wie der Übergang zum anderen Tal ist. Unsere Schritte konnten noch so schnell sein, wir schafften es nicht, sie zu erreichen, obwohl sie sich ab und zu umschaute, sie wurde nicht langsamer.

Hierbei bemerkten wir nicht, dass es diesiger wurde, ein Zeichen, dass der Gletscher nahe war. Wir standen unverhofft vor dem Sulztaler Ferner. Der Ferner war mit Neuschnee bedeckt, ca. 10 cm. Die Frau sahen wir nicht mehr, vor uns war eine milchige Sicht. Dafür konnten wir die Fußspuren im Schnee deutlich und frisch erkennen. Wir entschlossen uns nachzugehen. Der Weg der Spuren wurde steiler und hörte plötzlich nach ca. 15 Minuten auf. Die Spuren führten nicht weiter, weder nach links noch nach rechts, auch nicht nach unten. Wir waren ratlos.

Wir schauten uns um, und plötzlich war die Frau hinter uns auf ca. 50-80 m. Sie winkte. Wir haben gerufen, sie solle warten, es kam keine Antwort. Sofort entschlossen wir uns umzukehren und die Frau anzusprechen. Wir fingen abwärts an zu laufen. Da fing die Frau an zu springen, sie benützte hierbei den langen Bergstock als Sprungstock, wie beim Stabhochsprung. Wir hatten keine Chance sie zu erreichen. Als die Amberger Hütte in Sicht kam, war sie verschwunden.

Wir haben in der Hütte nachgefragt, keiner hatte sie gesehen. Wir erzählten wie immer unseren Hauswirt (übrigens ein alter Bergführer), wo wir waren, als er uns sah, sagte er gleich, »dass wir auf dem Gletscher waren«, unsere Gesichter waren verbrannt. Er sagte gut, dass wir umgekehrt sind, der alte Weg wäre verfallen und sehr ausgesetzt, durch den Neuschnee hätten wir den richtigen Weg ohne genaue Kenntnisse nicht gefunden. Zu der Frau sagte er nichts.   

Ziemlich deutlich: eine Gestalt aus vergangener Zeit; ein Geist, der helfen will. Die Frau winkte das Ehepaar ja zu sich her.

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