Doktor Lang, übernehmen Sie!
Zwei entfernte Bekannte sind erst vor einer Woche an den Augen operiert worden, und vergangenen Mittwoch (der nach dem vierten Fastensonntag) traf im Evangelium Jesus einen Blinden, legte ihm Erde mit Speichel vermischt auf die Augen und heilte ihn dadurch. Und ich dachte mir, den Beitrag über George Chapman und William Lang musst du jetzt unbedingt machen! Lang war ein berühmter Augenarzt. (Eigentlich gehört das als Teil 5 zur Serie Unsichtbare Heilung.)
Die Geschichte hat Keith Parsons 2017 in einem 14-minütigen Video erzählt. Es geht um ein Medium und einen jenseitigen Arzt. George Chapman starb mit 85 Jahren am 9. August 2006 nach einer 60 Jahren dauernden Karriere als Medium. Er war 1921 in Liverpool zur Welt gekommen, wuchs als Waise auf und verließ ohne Abschluss die Schule. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in Aylesbury Feuerwehrmann und heiratete, doch seine kleine Tochter starb bald nach der Geburt und seine Frau folgte ihr. Während des Wartens auf den nächsten Einsatz spielten die Feuerwehrleute mit dem Ouija-Board: das auf ein Blatt aufgemalte Alphabet und das umgedrehte Glas, auf das die Männer ihre Hände legten in der Hoffnung, dass ein Geist ihnen etwas diktiert.
George Chapman entdeckte sich so als Medium. Er erhielt viele Antworten aus der Geistigen Welt für seine Kameraden und erfuhr, dass seine Tochter Vivian drüben lebte, zusammen mit ihrer Mutter. Irgendwann meldete sich bei ihm ein gewisser William Lang, der ankündigte, gemeinsam würden sie viele Menschen heilen und anderen nahebringen, dass es ein Leben nach diesem Leben gäbe. Chapman wurde neugierig und erkundigte sich. Der Augenspezialist (Ophthalmologe) Dr. William Lang hatte von 1880 bis 1914 am Londoner Middlesex-Krankenhaus gearbeitet, das später in Moorfield’s Augenklinik umbenannt wurde. 1937 war Lang gestorben, als Chapman 16 Jahre alt war. Die beiden hatten sich nie getroffen. (Illustrationen: Links Chapman, rechts Lang, aus der Psi-Encyclopedia)
Lang eröffnete dem Medium Chapman, dass alle einen spirituellen Körper hätten, den man operieren könne, und das Ergebnis übertrage sich auf den realen Körper. Zwar gab es keine sofortigen Wunder, und manchmal dauerte es Monate bis zur endgültigen Heilung, doch Chapman/Lang erzielten Erfolge, wo andere Ärzte gescheitert waren. Dr. William Lang übernahm die Hände von Chapman, nachdem dieser in Trance gegangen war, und sprach auch durch ihn. Plötzlich redete nicht mehr der »ungebildete« George mit seinem »Liverpudlian« Akzent, sondern der verstorbene Arzt, der in lupenreinem Englisch, gespickt mit lateinischen Ausdrücken, seine Diagnose und sein Vorgehen begreiflich machte.
George Chapman und William Lang wurden ein festes Team, und das Medium reiste nach Paris, Lausanne, New York und England, um meist begüterten Patienten zu helfen, was ihnen die Möglichkeit gab, Armen gratis beizustehen. Alte, noch lebende Freunde von William Lang ließen sich mit diesem von Chapman in Kontakt bringen und waren überzeugt, dass sie ihn höchstpersönlich erlebt hatten; Langs Tochter Mary erklärte, ohne jeden Zweifel handle es sich um ihren Vater: Er wisse Dinge, die Chapman nie gewusst haben konnte. Ärzte schlossen sogar einen Vertrag mit Chapman, um regelmäßig Konsultationen abzuhalten, bei denen sie dem Jenseitsarzt ihre Fälle vorlegten.
William Lang heilte nicht nur Augenleiden wie Katarakte, sondern brachte sogar Gehirntumore und andere Krebswucherungen zum Verschwinden. Bekannt wurde das Heilergespann, als der Journalist Bernard Hutton, der zu erblinden drohte, durch eine Operation geheilt wurde, bei der er Einschnitte spürte sowie das Vernähen der Wunde. Draußen sah er plötzlich — wie der Blinde, dem Jesus geholfen hatte und der später ausrief »Herr, ich glaube!« und niedersank. Auch Hutton wurde bekehrt; auch ihm waren die Augen geöffnet worden, und er schrieb in der Folge die verdienstvollen Bücher Healing Hands und Surgeons of Another World.