Silhouette

Noch zwei Gedichte aus Feuer und Rhythmus seien gestattet. Es sind kurze Gedichte darüber, wie das Leben auch sein kann: leicht, berauschend, ästhetisch. Sie stammen von zwei Dichterinnen, die sich einen Namen machten, Annette M’Baye und Efua Theodora Sutherland. Die erste wurde 1926 in Senegal geboren und lebt (und schreibt vielleicht) noch, die zweite (1924-96) lebte in Ghana und schrieb in englischer Sprache.

Silhouette (Annette M’Baye)

Im Rücken die Sonne, vorn den Schatten!
Ein Wasserkrug auf stolzem Haupt,
2021-02-05-0005ein Busen, ein bebend Zipfel Lendenschurz,
zwei Füße, die das Linienspiel im Sande löschen.

 

Liebeslied (Efua Theodora Sutherland)

Liebster komm zu den Hügeln,
komm und entdecke mich neu,
dort wo mein Geist sich formte,
Liebster komm zu den Hügeln.

Neu sind wir wie der nackte Morgen,
frisch vom Atem der Dämmerung erfüllt.
Barfuß rennen wir aus der Stadt,
tänzeln hinauf zu den Hügeln.

Dort, mein Liebster, dort auf den Hügeln,
zwischen den vielen pochenden Dingen
werde ich, Liebster, unter den Himmeln
neu und nackt sein, dort auf den Hügeln.

Liebster komm zu den Hügeln.
Komm und entdecke mich neu,
dort wo mein Geist sich formte,
Liebster komm zu den Hügeln.

 

dottt

 

 

 

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