Ade, Dreisamstadion!

Ende Juli konnte der Fußballfan und sein weibliches Pendant (die Tifosa?) noch einmal das Dreisamstadion im Osten Freiburgs aufsuchen und von ihm Abschied nehmen. Der SC Freiburg spielt künftig in einem größeren Stadion im Nordwesten. An einem heißen Tag bin ich hingeradelt, habe ein paar Aufnahmen gemacht und noch ein letztes kühles Bier getrunken. 

Da gab es eine Analogie zu meinem Ex-Wohnort St. Gallen: 2005 zog der Verein in ein größeres Stadion im Westen und gab das alte kleine Espenmoos-Stadion im Osten auf, das nur zehn Gehminuten von meinem Haus lag. Das Dreisamstadion (24.000 Plätze) hatte erst Ende Juni wieder seinen alten Namen zurückerhalten, nachdem es einige Jahre Schwarzwald-Stadion geheißen hatte. Schön liegt es schon: umringt von Wäldern und direkt am Flüsschen Dreisam, von dem es seinen Namen hat.

Einmal (im Jahr 2014) flog der Ball vom Rasen des Trainingsgeländes neben dem Stadion zu hoch und zu weit (ach, das Gedicht von Ror Wolf, wir lesen es nochmals!), hoppelte über den Radweg und plumpste ins Wasser. Ich kam gerade richtig, den Zeugwart zu fotografieren, der das »Spielgerät« (wie Reporter sagen) mit einem Kescher (so der Fachausdruck) aus der Dreisam wahrlich angelte. Das zeigte so schön den Fußball in der Provinz; und als ich das Stadion ein letztes Mal verließ, dachte ich an die Zeit vor 40 Jahren zurück, als das Stadion gebaut wurde, Wim Wenders seinen Film Alice in den Städten fertig hatte, Fußball die schönste Nebensache der Welt und das Leben in Deutschland normal und lässig war, nicht so technikgesättigt und hochgepusht, aufgeblasen und überdreht wie heute.

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Auch das im März 2014: Schnappschuss von Trainer Christian Streich

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Zehn Erstliga-Spiele werde ich da auch gesehen haben, dank Uli und seiner Dauerkarte für die Osttrinüne

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Wie ist der Rasen schön grün! Man durfte ihn nicht betreten

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In der Pause ging es runter in die Katakomben, und wie voll es da war! Alle wollten ein Bier oder auf die Toilette

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Am Ende des dunklen Gangs und gleich links, dann steht man vor der Erinnerungstafel, die heute "Memory Wall" heißt, warum auch immer

Am Ende des dunklen Gangs und gleich links, dann steht man vor der Erinnerungstafel, die heute „Memory Wall“ heißt, warum auch immer

Ein paar Erinnerungen. "Alkohol, oh Alkohol!"

Ein paar Erinnerungen. „Alkohol, oh Alkohol!“

Ein paar Schritte weiter, und man steht vor der Zone für das Fernsehen. Auch das hat Charme

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Anzeige im Stadion

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Zwei Kilometer weiter, an der Schwarzwaldstraße: die Kneipe Abseits. Nichts wie rin!

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