Die Astralwelt

Da liegt dieser 22-seitige Artikel und soll zu zwei manipogo-Beiträgen eingeschmolzen werden. Ans Werk! Er stammt aus der »Enzyklopädie von altem und verbotenem Wissen« (The Encyclopedia of Ancient and Forbidden Knowledge), erschienen 1970 in Los Angeles. O spirituelles Kalifornien! Altes Wissen rostet nicht, und wir vertrauen uns den Autoren an, die über die Astralwelt schreiben. Gleich wissen wir, was das ist.

Die ältesten okkulten Lehren sagen uns, dass es sieben Ebenen des Seins gebe. Die unterste von ihnen ist die materielle Ebene; die zweite heißt die Ebene (oder Welt) der Kräfte, die dritte ist als Astralwelt bekannt, die vierte als die mentale Ebene. Die obersten drei Ebenen sind kaum beschreibbar und fast unzugänglich. Aber dann, drei Absätze weiter, werden alle Ebenen doch genannt, auch mit ihren Namen auf Sankskrit. Von unten nach oben: physikalisch (Sthula), astral (Rama), mental (Manas), intuitiv (Buddhi), spirituell (Nirwana), monadisch (Anutadaka), göttlich (Adi). Warum die Ebene der Kräfte da weggefallen ist, weiß man nicht.

Jede der sieben Ebenen besitzt sieben Unter-Ebenen; und jede Unter-Ebene ist wiederum in sieben Unter-Unter-Ebenen aufgeteilt und so weiter bis zum siebten Grad der Unterteilung, was uns auf 5,6 Millionen Mini-Ebenen brächte und schon einmal schwer zu schlucken ist. (Unsere materielle Ebene kennt nicht nur feste, flüssige und gasförmige Körper, sondern auch kaum zu zählende Unterarten und Abweichungen.)

Nach oben hin werden die Schwingungen schneller, wird der Stoff weniger dicht. Jede Welt hat ihre eigenen Bewohner in ihrer eigenen Kleidung. Beim Tod hat das Selbst nur ein Kleid abgeworfen und lebt in der nächsthöheren Welt weiter: in der Astralwelt. Astral heißt »zu den Sternen gehörig« (griechisch). Doch auch der Astralkörper muss verschwinden; im zweiten Tod wird der mentale Körper angelegt. Nun ein Gedanke, der schwer nachzuvollziehen ist: Das Selbst fühlt sich nicht gut vorbereitet und hat das Gefühl, mehr lernen zu müssen. Also taucht es noch einige Male in die materielle Welt ab und inkarniert sich oft, um seinen mentalen Körper zu perfektionieren. Ähnlich auf der intuitiven Ebene, wenn das Selbst seinenn flüchtigen (casual) Körper angelegt hat. Er muss nochmals hinab, viele Male hinab, um sich den letzten Schliff zu geben.

Kurz wird doch noch die Ebene der Kräfte erwähnt, von der wir wenig wüssten, aber Prana oder die Lebenskraft spielt eine große Rolle bei okkulten Phänomenen.

Die Astralwelt ist das Jenseits oder Geisterland der alten Völker, bwohnt von Wesen ätherischer Natur und von Engelwesen höherer Ordnung. Jede unserer Sinne habe ein Gegenstück in der astralen Welt, erfahren wir. Es gab immer (wenige) Menschen, die in die Astralwelt schauen konnten, und einige sind dorthin gereist, indem sie ihren physischen Körper kurzzeitig verlassen haben (Erwähnt hat manipogo Waldo Vieira, Jürgen Ziewe, William Buhlman, Kurt Leland und andere). Der astrale Körper ist in unseren Körper eingelagert und gleicht diesem, ist jedoch, wie wir erfahren haben, nicht unsterblich.

Am schwersten sei sich vorzustellen, schreiben die Autoren, dass das Astrale ebenso real und festgefügt ist wie die materielle Welt. (Das sagen auch alle Jenseits-Korrespondenten: Es kommt uns total real vor!) Überhaupt: Die materielle Welt ist jedoch alles andere als festgefügt. Zwischen den Elektronen ist so viel Platz wie etwa — als Analogie — Platz zwischen den Sternen im Universum ist. Jedes Elektron, Atom oder Molekül ist in dauernder Bewegung, wir könnten sie im Vergrößerungsglas kaum wahrnehmen, alles würde verschwimmen. In der astralen Welt ist die Schwingungsrate deutlich höher, und erst auf den höheren Ebenen!

Die Astralwelt hat seine geographischen Landschaften und konkreten Dinge wie die materielle Welt. Sie sind so real wie die großen Bäume Kaliforniens oder der Grand Canyon, schreiben die kalifornischen Okkultisten. Auch in der astralen Welt verändern sich die Dinge und verschwinden, und Naturgesetze gibt es auch dort, die man wahrnehmen und denen man folgen muss. Durch einen Willensakt kann man von einem Punkt zu einem weit entfernten anderen reisen. Man könne etwa von Berlin nach Mumbai in einem Moment reisen, ohne die Lage seines Körpers zu verändern: indem man seine Vibrationen erhöhrt. Man reist »im Astralen« und ist gleich dort, aber in seinem astralen Körper, und man kann alle Unterebenen des Astralen durchqueren und auf diese Weise zurückkehren; oder man »landet« in Mumbai und fliegt in Bodennähe zurück.

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Damit belassen wir es für heute und machen morgen weiter. Noch ein Gedanke dazu. Die kalifornischen Okkultisten berufen sich auf traditionelle Texte, doch auch andere Quellen liefern Bestätigung oder zumindest Parallelen, was Vermutungen und Andeutungen mehr Kraft gibt. So wie die vergleichende Religionswissenschaft als Studienfach existiert, so müssten wir die vergleichende Jenseitsforschung installieren. (Ich dachte oft, »Jenseitsforscher« auf meine Visitenkarte zu schreiben.)

Ein wichtiger Gewährsmann ist Emmanuel Swedenborg, der in »Himmel und Hölle« auf 400 Seiten (in Latein) Vorarbeit leistete. Auch er spricht von Unterteilungen: der himmlische Himmel, dann der geistige und schließlich der natürliche Himmel, und alle haben eine innere und eine äußere Seite, und die sieben Mal sieben Mal sieben Unterteilungen haben Sinn, wenn wir Swedenborgs Satz »Die Himmel bestehen aus unzähligen Gesellschaften« ernst nehmen: Die Engel seien »in größere und kleinere Gesellschaften abgeteilt, je nach den Unterschieden des Guten der Liebe und des Glaubens, in dem sie sind; die in gleichem Guten sind, bilden eine Gesellschaft; das Gute in den Himmeln ist in unendlicher Mannigfaltigkeit; und jeder Engel ist wie sein Gutes.« Unendliche Mannigfaltigkeit: Da sind sie vielleicht, die (geschätzt) 5,6 Millionen Abteilungen oder Mini-Ebenen. Solche Abstimmungen, das ist für mich (okkulte) Wissenschaft.    

 

 

 

 

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