TestpilotInnen (4): Luanas Abschiedsbesuche

Luana Koch, eine junge Frau mit brasilianischem Vater, sah sich bei einem Busunglück aus dem Körper austreten und ihre Mutter und ihren Bruder in Deutschland besuchen. Franz Dschulnigg nahm ihre fesselnde Erzählung vor 6 Wochen für seinen Youtube-Kanal Empirische Jenseitsforschung auf. Diese Berichte ergänzen auf glückliche Weise die parapsychologische Forschung.

Es ist ein Glücksfall, dass die junge Zeugin so präzise, anschaulich und detailliert beschreiben kann, was in ihr vorging und was sie sah. Im Jahr 2014 war sie auf ihrer Südamerika-Reise gezwungen, drei Tage in Uyuni zu pausieren, weil die Busfahrer streikten. Dann fuhr doch ein Bus in der Nacht mit dem Ziel La Paz ab, doch an einer Kehre neigte er sich gegen den Abgrund und begann hinabzustürzen. In diesem Augenblick, erzählte Luana, sei sie aus ihrem Körper ausgetreten und habe blitzartig Familienmitglieder in Deutschland besucht, denn es sei ihr am Herzen gelegen, sich von ihnen zu verabschieden. Der Tod stand kurz bevor. Sie habe ihre Mutter im Lehnstuhl gesehen und ihren Bruder; sie sei dagewesen, aber nicht bemerkt worden, und es geschah blitzartig.

Das erinnert an die berühmten Crisis Apparitions der frühen englischen Parapsychologie. Am 20. Februar 1882 war ja die Soceity for Psychical Research in London gegründet wurden, kurz SPR genannt. Die englischen Amateurforscher gaben sich ein großes Programm und interviewten für ihren Halluzinations-Zensus 10.000 Menschen. Dabei kamen viele Berichte ans Tageslicht, in denen ein Mensch im Halbschlaf oder in Ruhe plötzlich einen engen Freund vor sich sah, der traurig wirkte, als ob er sich verabschieden wollte. Wenn es um den Krieg ging, trug er seine Uniform. Er oder sie blieb nur wenige Sekunden und verblasste dann. Später zeigte sich dann regelmäßig, dass es eine Erscheinung war: dass die fragliche Person in exakt jener Minute gestorben war.

Der Mensch taucht ja nur in seinem Astralkörper auf (doch mit Gewand, der Wiedererkennung wegen), ist darum normalerweise unsichtbar, doch Menschen mit medialen Gaben oder in Trance können ihn sehen. Für Luana trat die große Stille dann ein, als sie nach ihren Besuchen zehn Meter oberhalb des Busses schwebte, der scheinbar rettungslos dem Abgrund zutaumelte. Sie schwebte also dort oben, in Zeitlosigkeit, und sie konnte nicht angeben, wieviele Minuten oder Tage sie mit der Betrachtung des Busses verbracht hatte. In ihr war ein immense Weite, und sie wusste nicht: Würde sie gehen oder zur Erde zurückkehren? Schließlich verkeilte sich der Bus an einem Baum, und Luana zog es in ihren Körper zurück.

Das war nun kein echtes Nahtod-Erlebnis, es fehlten die Begegnungen mit überirdischen Wesen, die Wiesen und das Glücksgefühl, aber dennoch hinterließ die Erfahrung Spuren. Sie konnte künftig mehr sehen als andere und ahnte Ereignisse voraus. In Ekuador wurde sie von dem Wunsch gepackt, das Land joggend zu durchqueren, obwohl sie sportlich wenig geübt war. Doch der Wunsch wurde übermächtig. Sie trainierte und steigerte ihre Leistung, sie wollte es schaffen, sie lernte andere mit demselben Ziel kennen, und irgendwann liefen sie in 20 Tagen die 800 Kilometer, durchquerten das Land und legten dabei an jedem Tag einen Marathonlauf zurück. Sie wusste, sie würde es schaffen; etwas war so stark in ihr geworden, und sie fühlte auch einen Zusammenhalt unter allen Menschen.

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