Paramahansaji

Eigentlich heißt er ja Yogananda, geboren am 5. Januar 1893 am Fuß des Himalaya, und Paramahansa ist ein Ehrentitel und bedeutet »oberster Schwan«. Die Endung ji benutzt man wohl bei der Anrede. Über Paramahansaji, der heute vor 70 Jahren in Los Angeles kurz nach einem seiner Vorträge gestorben ist, hatten wir schon Beiträge. Von ihm gibt es schöne Anekdoten und Zitate.

Paramahansa Yogananda lebte 30 Jahre in den USA und gründete die Gemeinschaft der Selbst-Verwirklichung (Los Angeles) mit vielen Zielen, darunter

Wissenschaft und Religion durch die Erkenntnis, dass die Natur und ihre Gesetze von einem göttlichen Geist regiert werden, miteinander in Einklang zu bringen.
Eine tiefere Verständigung und einen besseren geistigen Austausch zwischen Morgen- und Abendland zu schaffen.
Der ganzen Menschheit als dem eigenen, erweiterten Selbst zu dienen.

Das Buch Worte des Meisters erschien im Jahr dessen Todes und wurde danach noch oft aufgelegt. Das Bild von ihm ist vorn in dem Buch Sussurros de Eternidad abgedruckt und wurde angeblich am 20. August 1950 gemacht.

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Aus dem Buch mit seinen »Worten« ein paar Kostproben (so nicht schon in anderen Beiträgen verwendet):

Einmal stellte ein arroganter Intellektueller dem Meister verwickelte philosophische Fragen und versuchte ihn damit in Verlegenheit zu bringen. Paramahansaji sagte lächelnd:
»Die Wahrheit fürchtet sich nie vor Fragen.«

Ein Besucher der Einsiedelei äußerte seine Zweifel über die Unsterblichkeit des Menschen. Der Meister sagte:
»Versuchen Sie sich klarzumachen, dass Sie ein göttlicher Wanderer sind. Sie leben nur für kurze Zeit hier und reisen dann in eine ganz andere, faszinierende Welt weiter. Begrenzen Sie Ihren Gesichtskreis nicht auf ein kurzes Leben und eine kleine Erde. Rufen Sie sich vielmehr die Unermesslichkeit des GEISTES in Erinnerung, der in Ihnen wohnt.«

Nach einem Gespräch mit einem egoistischen Besucher sagte der Meister: »Der Regen von Gottes Gnade kann sich nicht auf den Berggipfeln des Stolzes sammeln, aber er fließt leicht in die Täler der Demut hinab.«

»Glauben Sie an die Göttlichkeit Christi?« fragte ein Besucher. Der Meister antwortete:
»Ja. Ich spreche gern von ihm, denn er besaß vollkommene Selbstverwirklichung. Er war jedoch nicht der enzige Sohn Gottes und behauptete das auch nie. Statt dessen lehrte er unmissverständlich, dass jeder, der den Willen Gottes tue, wie er selbst eins mit Ihm werde. War es nicht Jesu Aufgabe auf Erden, alle Menschen daran zu erinnern, dass Gott ihr Himmlischer Vater ist, und ihnen den Weg zu zeigen, der zu Ihm zurückführt?«

Als der Meister eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Schülern beigelegt hatte, sagte er:
»Die Menschheit hat nur einen wirklichen Feind — die Unwissenheit. Lasst uns alle gemeinsam daran arbeiten, sie zu überwinden, indem wir uns gegenseitig beistehen und Mut zusprechen.«

»Ich finde es nicht gerecht, dass der Himmlische Vater soviel Elend auf der Welt zulässt«, bemerkte ein Schüler. Paramahansaji erwiderte:
»In Gottes Plan gibt es keine Grausamkeit; denn in Seinen Augen gibt es weder Gut noch Böse — nur Bilder aus Licht und Schatten. Der Herr wollte, dass wir den gegensätzlichen Szenen des Lebens ebenso zuschauen wie Er selbst — der ewige freudige Zeuge dieses gewaltigen kosmischen Dramas.
Doch der Mensch hat sich fälschlicherweise mit der Pseudo-Seele oder dem Ich identifiziert. Sobald er seine Wesenseinheit mit der unsterblichen Seele wiedererkennt, entdeckt er, dass alle Schmerzen unwirklich sind. Dann kann er sich den Zustand des Leidens nicht einmal mehr vorstellen.«

 

 

 

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