Schneeflächen und blauer Himmel

Gedränge am Lift, alle Skifahrer wollen hoch mit ihrer schweren Ausrüstung, und oben, auf 2000 Metern Meereshöhe, entfernst du dich von ihnen und gehst davon. Bald umgeben dich unberührte Schneeflächen, die unter der Sonne glitzern, und der Himmel ist azurblau wie die Trikots der italienischen Fußball-Nationalmannschaft. Und so stapfst du dahin und kannst dich nicht sattsehen an der Schönheit. 

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Manchmal ist der Himmel auch nicht blau, sondern romantisch bewölkt und dramatisch. Man spaziert auf der Loipe, der die Langläufer fehlen, und, auf die Rippen am Boden starrend, träumt man vor sich hin.

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Dann geht der Tag nur Neige, im Winter ist das gegen vier Uhr, und  Langkofel und Plattkofel brüten vor sich hin, die Sonne verschleiert sich abschiednehmend, und das letzte Licht beleuchtet triumphal das Massiv der Sella-Gruppe.

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Wie hieß es nicht im Novalis-Beitrag am 27. Dezember?

Sie mögen sich erwürgen
Am Fuß um Gut und Geld;
Er bleibt auf den Gebirgen
Der frohe Herr der Welt.

Doch immer kann man nicht auf den Gebirgen bleiben. Es wäre nicht richtig. Drunten ist unser Platz, unter den Menschen; die Wanderungen sind nur ein Aufatmen, ein Abstandnehmen. Bertolt Brecht schrieb darüber das Gedicht Wahrnehmung:

Als ich wiederkehrte
War mein Haar noch nicht grau
Da war ich froh

Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns
Vor uns liegen die Mühen der Ebenen.

 

Fotografien: Giovanna Braghetti

 

 

 

 

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