Zwei Jahre Covid/Corona
Heute vor zwei Jahren erschien mein Beitrag Staufen, Breisgau. Man durfte das Altenpflegeheim nicht mehr betreten, in dem meine Mutter war. In diesem Februar kam das Virus noch in viele Pflegeheime, jedoch war es eine andere Variante. Es sind die letzten Zuckungen einer Pandemie, die vielleicht gar keine war. Eine kleine persönliche Bilanz.
Der Bundespräsident war im Januar wiedergewählt worden, und er sprach staatsmännische Worte, forderte ein »Bekenntnis zur Demokratie«. Das hat mich geärgert, denn diese hohlen Formeln hören wir ja zur Genüge. Der höchste Mann des Staates hätte sich an die Volksvertreter wenden und sie fragen sollen, welches Demokratieverständnis denn sie haben. Man hat uns eingesperrt (ohne Not, finde ich) mit Quarantäne und Lockdown, und man ging so weit, private Treffen zu verbieten oder sie zu erschweren (5 Teilnehmer aus 2 Haushalten, keiner unter 15 Jahren oder 7 Teilnehmer aus 1 Haushalt und sonstigen Schwachsinn). Man reagierte hektisch auf die Zahlen des Robert-Koch-Instituts mit der Folge, dass sich keiner mehr richtig auskannte.
2G oder 3G? Negativ im Test: Schnelltest oder PCR? Der verdammte PCR-Test machte viele positiv, die mit weniger Zyklen nicht positiv gewesen wären, und so gingen Millionen ins private Exil. Das Gesundheitsamt rief an, und die Vertreter benahmen sich wie die Repräsentanten einer Polizeibehörde. Wir sind ganz schön geknechtet worden.
Harald Walach hat in seinem Blog immer genau die Zahlen analysiert. Lockdowns bringen nicht das, was sie versprechen. Argentinien hatte den härtesten Lockdown der Welt, das kleine Nachbarland Uruguay keinen, und die Todesrate unterschied sich nicht signifikant. In einem Beitrag stellte er das Buch Die Intensivmafia von Tom Lausen und Walter van Rossum (2021) vor.
Wenn man das Kapitel von etwa 65 Seiten in einem Satz zusammenfassen wollte, dann wäre das: Es gab nie einen Grund zur Aufregung, und alle Verantwortlichen in der Politik wussten es; zumindest die, die es hätten wissen müssen, also im Gesundheitsministerium, im Innenministerium, im Kanzleramt. Daher, so die klare Folgerung von van Rossum, kann es nur einen logischen Schluss geben: Der Anschein eines Engpasses im Gesundheitswesen wurde bewusst erzeugt. Warum, darüber kann man trefflich streiten.
Die Kliniken wussten übrigens immer, was sie taten. Mitte November 2020 verkündete ein Gesetz, wessen Intensivabteilung eine Woche lang zu 75 Prozent belegt sei, der bekomme Zuschüsse. Das war fast eine Einladung zum Tricksen. Krankenhäuser meldeten Intensivbetten ab, bis sie die Forderung erfüllten, und die Großklinik Lübeck soll zum Beispiel 71 Millionen Euro als Hilfe erhalten haben.
Sogar die Bild-Zeitung hatte das mal im Titel: »Es gab nie zu wenig Intensivbetten«.Das hätte man durch Recherche herausbringen können, doch die Journalisten leisteten nicht, was ihre Aufgabe gewesen wäre. Sie gaben, alle, immer brav die Parolen der Regierung wieder. Der Journalismus hat in der Corona-Geschichte auf der ganzen Linie versagt. Er würde das erst begreifen, wenn Bürger massenhaft das Abonnement ihrer Tageszeitung kündigen würden, aber das tut natürlich keiner. Die Bürger schalteten den Fernseher ein und hingen an den Lippen der Talking Heads mit dem Ergebnis, dass sich überall Angst breitmachte.
Ein Jahr lang wurde die Impfung als das Heil gepriesen, und wer sich nicht impfen lassen wollte, wurde geächtet. Ganz undemokratisch gab es Hass und Verachtung für die, die eine andere Meinung hatten. Und dann steckten sich im Herbst 2021 immer mehr Leute an, die drei Mal geimpft und vielleicht sogar genesen waren, und plötzlich wurde die Presse ganz kleinlaut und schrieb nur noch, die Impfung helfe gegen »schwere Verläufe«. Kann sein, ist aber auch nicht zu beweisen. Walach hat alles gut durchgerechnet und kommt zu dem Schluss, dass die Impfungen pro 100.000 Menschen 5 Todesfälle durch Covid verhindern, dass aber 2 Todesfälle durch die Impfung eintreten werden. Das sei, meint er, ungenügend. Und man hat dabei noch nicht die Nebenwirkungen berücksichtigt, die viele Menschen treffen könnten.
Dann war es fast vorbei, und dann kam die neue Regierung mit ihrer Impfpflicht, und, kaum zu glauben, es hieß, an eine »Erzwingungshaft« sei vorerst nicht gedacht. Dass dieser Gedanke überhaupt geäußert werden durfte, sagt alles über unsere Demokratie aus. Irgendwo las ich, ja, Demokratie ist schön, aber sie wurde ja noch nicht ernsthaft auf die Probe gestellt. Diese Probe war Corona, und wir haben nun gesehen, was unsere in Politikerreden gepriesene Demokratie wert ist. Gelernt hat man nur: Es geht ums Geld, und die Leute haben Angst vor dem Tod.
Corona ergriff die ganze Welt, und diese Ansteckung war schlimmer als die konrete durch Viren. Man muss es noch einmal sagen: An dem Virus sind in unserem Land in den zwei Jahren, also in 100 Wochen, so viele Menschen gestorben, wie sonst normalerweise in 6 Wochen ohnehin sterben. Nun ist der Wahnsinn vorbei, und irgendwann wird sich das Bewusstsein breitmachen, dass da etwas völlig aus dem Ruder gelaufen ist.