TestpilotInnen (14): Scott Drummond

Man kann immer mal auf Passion Harvest und Empirische Jenseitsforschung schauen (findet ihr auf YouTube) oder den Newsletter von Victor Zammit durchforsten ― und wird auf eine Todeserfahrung stoßen. Viele, die es früher nie wagten, über ihr Erlebnis zu sprechen, gehen nun an die Öffentlichkeit. Es sind Hunderttausende. Die Kirchen könnten sie zur Kenntnis nehmen, wollen sie nicht endgültig ins Exil gehen.

Bei Scott Drummond hat es 40 Jahre gedauert, bis er darüber sprach. Sein Erlebnis hat sich ihm tief eingegraben. Heute ist Drummond ein dicker, sympathischer Mann, und wenn er erzählt, tun sich Tore auf; ich dachte mir: Diese Leute mit ihrer Begeisterung über ihre umwälzende Erfahrung sind die Prediger unserer Zeit. Sie müssen uns von nichts überzeugen; ihre Inbrunst sagt alles.

service-pnp-fsa-8a29000-8a29800-8a29837rMit 28 Jahren war Scott Drummond beim Skifahren nahe Park City, Utah. Eine Frau rauschte in ihre Gruppe, doch es war nicht schlimm. Später aber hing Scotts Daumen herab, und er musste zu einer komplizierten Operation ins Krankenhaus, wo die Krankenschwester dann mit einer Kanüle einen Fehler machte. »Ich hab ihn umgebracht!« rief sie aus, doch das hörte auch der Patient, als er schon hinunter auf seinen Körper schaute. Er war weg. Und doch noch da.

Dann stand jemand neben ihm, mit dem er sich telepathisch unterhielt. Sein Schutzengel, nahm er an: männlich. Der Engel sagte: »Wir müssen jetzt los.« Dann, plötzlich, war Scott woanders. (Wie bei Frau Kohr war das Wesen meist hinter ihm.)

springIch stand auf einem freien Feld. Das Gras reichte mir bis zur Hüfte. Es bewegte sich leicht. Es kam mir so vor, als ob dieses Gras voller Liebe war. Die Person hinter mir schärfte mir ein, niemals zurückzuschauen. … Zur Rechten waren Blumen, auch mit so wunderschönen Farben. Ich hatte bis dahin nie gespürt, dass von Blumen Liebe ausgehen kann. Die Farben waren unbeschreiblich.

Nun wusste Scott, dass er vermutlich tot war. Und trotzdem fühlte er Frieden. Es sei gewesen, als ob die Mutter dir die Arme um die Schultern legt und dir ihre Liebe zeigt. Dann stand vor ihm eine Wolke, ganz rein, perlfarben. Er sah ein Video seines Lebens von 0 bis zum 28. Jahr, und das tat ihm weh, denn er sah ein, dass er seine Frau schlecht behandelt und immer sein Ich im Vordergrund gestanden hatte; wieviel Geld konnte er verdienen?

Die Todeserfahrung veränderte ihn.

Wir sollen einander helfen. Ich hätte es besser machen können. Doch es war so, wie es war. Und der Rückblick wurde mit Liebe gemacht. Ich hoffe, es sieht besser aus, wenn ich endgültig hinübergehe.

014Eine Stimme sagte: »Geh weiter.« Ein Arm kam durch die Wolke, ein reiner weißer Arm. Scott wollte die Hand ergreifen, wurde indessen zurückgezogen. Es sei noch nicht an der Zeit, er habe noch ein paar Dinge zu erledigen, hörte er von der Stimme. Dann war er wieder in seinem Körper, nachdem er 20 Minuten tot gewesen war. Die Ärzte jubelten: »Wir haben ihn zurückgebracht!«

Drummond versuchte noch einmal, diesen Frieden zu beschreiben, den heiligen Frieden, den er empfunden habe. Er sei ja nichts Besonderes, und hier unten sei er, um zu wachsen und zu lernen. Er habe 4 Kinder, sei seit 47 Jahren mit seiner Frau verheiratet, und sie reisten viel.

Er habe die Bibel studiert und erkannt: »It’s all about the one.« Damit meinte er entweder Gott oder die Liebe, das wird nicht klar, doch sie sind ja dasselbe. Doch er hatte auch Ratschläge:

Du kannst wie ich dafür sorgen, dass es Menschen ein wenig besser geht, dass ihr Tag heller wird. Schau nicht zurück! Das Leben ist da, um genossen zu werden. Schau also in die Zukunft. Sei dankbar. Scheue dich nicht, um Hilfe zu bitten: Klopf an jene Tür! Wir sind doch Kinder Gottes.      

 

Illustration oben rechts: Lee Russell 1903-1986, Operation in Chicago, Illinois. Dank an die Library of Congress, Wash. D. C.

 

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