Beisammen sein
Glück schenkt einem die Stille der Einsamkeit — aber auch das Beisammensein mit Menschen, die gut sind. Das wissen wir. Die unerwartete Euphorie, die einen überschwemmt, wenn sich gewisse Menschen begegnen (oder die Bewegung, die auftritt, wenn sie sich trennen), zählt zu den kostbarsten Erfahrungen. Wir sollen keine Eremiten sein. Der Buddhismus (im Dhammapada) beschreibt das mit schlichten Worten.
Leben in Segen
Lasst uns freudvoll leben. Lasst uns eine Gemeinschaft der Liebe bilden in dieser Gesellschaft voll von Hass. Lasst uns ohne jeden Hass leben.
Lasst uns freudvoll leben. Lasst uns eine Gemeinschaft der spirituellen Gesundheit gründen in dieser Gesellschaft voller Krankheit. Lasst uns ohne jede Art der spirituellen Krankheit leben.
Lasst uns freudvoll leben. Lasst uns eine Gemeinschaft des Friedens bilden in dieser Welt voller Rivalität. Lasst uns ohne jede Rivalität leben.
Lasst uns freudvoll leben. Lasst uns eine Gemeinschaft bilden, die nichts besitzt. Lasst uns spirituell gesegnet leben, indem wir ein geistiges Licht ausstrahlen.
(…)
Der Mond und die Sterne
(…) Einem weisen Menschen zu begegnen kann so viel Glück bringen, wie wenn man einen Bruder oder eine Schwester in die Arme schließt, die von einer langen Reise zurückkehren.
Freunde dich mit treuen Menschen an, die sich ihres inneren Lichts bewusst sind, die nachdenklich und bedachtsam, pflichtbewusst und edel sind. So wie der Mond sich von den Sternen umgeben lässt, so solltest du mit solchen Freunden beisammen sein.
Jeremy Hayward schrieb in Sacred World (1995) im Kapitel Das offene Herz ist traurig und freudvoll:
Wir alle tragen mitfühlende, sorgende Energie in unseren Herzen. Wir sind alle fähig, mit irgendeinem anderen Wesen mitzuempfinden, ob Mensch oder Tier. Wir können die Freude oder den Schmerz eines anderen Wesens fühlen, in der Klarheit unseres Herzens. Dies ist unser Schmerz: Dass wir wissen, dass wir lieben können; nur denken wir, nicht zu wissen, wie man liebt oder wen man lieben könnte. Wir fürchten uns sogar davor, uns selbst zu lieben.
Wenn wir sehen, dass andere genauso empfinden, bricht es uns das Herz. Von unseren gebrochenen Herzen aus, unseren Herzen voll Trauer und Sehnsucht und Freude, können wir Andere anblicken und ihre Herzen voller Trauer und Sehnsucht und Güte spüren. Dann fühlen wir unsere direkte Verbindung mit ihnen. Wir fühlen, dass ihr Herz unser Herz ist, dass zwischen ihrer Sehnsucht und unserer Sehnsucht tatsächlich kein Unterschied besteht. Wenn manche Menschen solche Sehnsucht und Freundlichkeit — und Angst — sehen und fühlen, beginnen sie zu zittern und zu weinen, und sie tun dies so, als weine der ganze Kosmos durch sie. Gleichzeitig mögen wir überstarke Freude empfinden, als würde der ganze Kosmos durch uns lachen, weil das komplexe Gefühl letztlich nah an die Wahrheit herankommt.