Stromboli, der Film

Stromboli heißt nicht nur die Insel, ihre Hauptstadt und ihr Vulkan, sondern auch ein 1949 entstandener Film von Roberto Rossellini (1906-1977). Dieser ziemlich traurige Film brachte den Tourismus auf die Insel, was wohl vor allem Ingrid Bergman zu danken war. Der damalige Hollywoodstar spielte die weibliche Hauptrolle, und als Ingrid sich in Roberto verliebte, brach ein Skandal los.

Ingrid Bergman (1915-1982) war schon ein Star in den USA, als sie 1942 an der Seite von Humphrey Bogart in dem unvergesslichen Casablanca von Michael Curtiz mitwirkte. (Wir sehen sie hier den Pianisten Sam alias Dooley Wilson überreden, As Time Goes By zu spielen.) Der Regisseur Rossellini, durch Roma, città aperta berühmt geworden, lotste die Bergman 1949 nach Stromboli. Die Hotelbesitzerin erzählte Giovanna, man habe erst ein Haus mit fließendem Wasser für den Star finden müssen, das wir unten sehen. Auf der kleinen Plakette steht, dass hier Ingrid Bergman während der Dreharbeiten lebte. »Ingrid« heißt denn auch der Kulturverein der Insel.

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Im Film spielt sie Karin, eine Litauerin, die den Soldaten Antonio kennenlernt und ihn sogleich heiratet. Er nimmt sie nach Stromboli mit, wo sie Außenseiterin bleibt. Ein harmloses Gespräch mit einem Leuchtturmwärter führt zu Gerüchten, sie sei untreu, und Antonio verprügelt sie. Als der Vulkan ausbricht, flieht die Bevölkerung, und Karin, nunmehr schwanger, steigt hoch zum Berg und bittet Gott, ihr und ihrem Kind zu helfen. So endeten Filme im Neorealismus: offen, aber nicht ohne Hoffnung.

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Der Volkan, überall auf Stromboli präsent

Der Volkan, überall auf Stromboli präsent

 

Film und Leben: Ingrid Bergman verliebte sich während der Dreharbeiten in Rossellini. Man sagt (so die Besitzerin von La Sirenetta), Rossellini habe neben der Bergman gewohnt, und im Garten hätten sie sich treffen können. Pikant, dass in Konkurrenz zu Stromboli zur selben Zeit auf der Insel Salina von William Dieterle der Film Vulcano gedreht wurde mit Anna Magnani in der Hauptrolle der Maddalena. (Beide Filme kamen 1950 auf den Markt.) Auch Anna Magnani war ein Star (in Italien) und verehrte Rossellini und war empört — genauso wie Millionen US-Amerikaner, als sie erfuhren, dass Ingrid Bergman schwanger war. 1950 heiratete sie Roberto.

Sieben Jahre später kam es zur Scheidung, weil sich Rossellini in eine viel jüngere Inderin verliebt hatte. Mittlerweile hatte die Bergman die Gunst des amerikanischen Publikums wieder zurückerobert.

Freunde rieten einem italienischen Lehrerehepaar, sich auf Stromboli zu engagieren: Der Tourismus werde nach dem Film die Insel überfluten. So kam es. Die beiden kauften sich Land und bauten ein Hotel am Strand, dessen Sand schwarz ist. Viele tausend Menschen kommen jedes Jahr, steigen (wie wir) hoch zum Vulkan und baden im Meer. Filme können das Leben verändern. Nun noch ein paar Bilder von der Hotelanlage La Sirenetta.

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