Eine Frau will gut sein

Cynthia Sue Larson war zu Gast bei Luisa und ihrem Passion Harvest. Frau Larson hat die Reality Shifters gegründet, sie will andere Realitäten erforschen — doch anders, als ich es mir anfänglich ausgemalt hatte. Ihr geht es um die Realität hier und darum, ein besseres Leben zu führen.

015Ich hatte natürlich gedacht, Cynthia Sue Larson habe einen Trick, um seinen Körper zu verlassen, damit man fremde Welten kennenlerne. Sie sagte:

Wir sind in unserem Kern reines Bewusstsein. Träume deine Realität! Sprich zu deiner linken Gehirnhälfte! … Wir werden stets von höheren Ebenen des Bewusstseins geleitet. … Es ist eine spirituelle Reise. Widme dich dem Dienst an den Anderen. Um sich lebendiger zu fühlen.

Sie zitierte den Spruch let go, let God (etwa: lass dich gehen, lass Gott dich führen), und im Leben gehe es darum, zu spüren, dass wir hier sind: Hier bereits sei ein ewiges Licht, ein Teil von uns sei immer jenseits der Raumzeit, und wenn wir zusammenhalten, könnten wir eine kollektive Erfahrung veränderter Realität haben. Überhaupt: Eine Reise von tiefer Bedeutung sei unser Leben.

DSCN4648Dieser eosterische Jargon täuscht darüber hinweg, dass es doch um unser Ich geht. Daran ist nichts Schlechtes. Unser Bewusstsein ist nicht irdisch, wir können es besser begreifen als bislang und auch programmieren. Träume deine Realität heißt nichts anderes als das, was Jesus (und viele Magier) sagten (und ich habe es schon oft zitiert): Stell dir vor, deine Wünsche hätten sich schon erfüllt, stell es dir ganz stark und plastisch vor, dann bist du schon auf dem Weg zur Erfüllung. Das Universum schenkt dir, was du brauchst.

Dennoch missfällt mir der Trend, mit wolkigen Parolen aus der physikalischen Poesie mit Quanten und Strahlung den Wunsch auszudrücken, unser Potenzial zu befreien, um glücklich oder reich zu werden.

Nicht zufällig ging es im Gespräch von Luisa mit Cynthia Sue auch um Geld, wie man sich dazu verhalten solle und wie man durch das richtige Gedankengebäude Geld anziehen könnte, und ja, es seien schon öfter Wunder passiert, erklärte Cynthia Sue Larson. Man muss ja auch unterstreichen, was sie im Folgenden sagte:

Ich denke, die Menschen gehen grundsätzlich zu hart mit sich ins Gericht. Liebe dich selbst! Frag dich: Wie gut kann es werden? Und frag dich auch: Wie gut kann ich werden? Sei nett zu dir! Dann fühlst du dich gleich besser. Du wirst dein Heim finden und deine Freunde. Es wird alles zu dir kommen.

Und das alles noch vor dem Tod! Wie gut kann ich werden? Da hat man den Verdacht, es ist eine Leistung im Sinn der Gesellschaft gemeint. Ich finde meinen Weg, ich verwirkliche meine Träume, ich werde glücklich. Bücher über das Glück verkaufen sich immer wie irr, die Leute wollen nichts anderes als reich und glücklich zu sein, und wir wünschen es ihnen allen.

 

 

 

 

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