Arrebatadamente

Wir wollen heute ein Liebesgedicht von Blas de Otero (Tú, que hieres) drannehmen, das ich immer irgendwie im Hinterkopf hatte. Dieses erste Wort arrebatadamente, das ungestüm oder glühend bedeutet und vier Mal in den 14 Zeilen des Gedichts vorkommt! Da steckt mörderisches Drängen drin, der Schrei nach der Geliebten, und man könnte Angst vor einer solchen Leidenschaft kriegen. Das todernste Spanien; Liebe und Tod.

Blasde Otero wurde 1916 in Bilbao geboren und starb 1979 in seinem Haus in Madrid. Er war als junger Mensch gläubiger Katholik, wandte sich dann dem Existenzialismus zu und bearbeitete schließlich soziale Themen. Die deutsche Wikipedia hat für ihren Beitrag die spanische Version einfach gnadenlos heruntergekürzt, so dass von den ersten beiden Phasen nur je drei Zeilen blieben, von der letzten nur eine Zeile. Nichts über sein Leben und seinen Tod. — Wir finden hier weitere Gedichte von Blas de Otero. Es ist eine Seite mit Gedichten vieler spanischer Poeten.

Tú, que hieres

DSCN0519Arrebatadamente te persigo
Arrebatadamente, desgarrando
mi soledad mortal, te voy llamando
a golpes de silencio. Ven, te digo
como un muerte furioso. Ven. Conmigo
has de morir. Contigo estoy creando
mi eternidad. (De qué. De quien.) De cuando
arrebatadamente esté contigo
y sigo, muerto, en pie. Pero te llamo
a golpes de agonía. Ven. No quieres
y sigo, muerto, en pie. Pero te amo
a besos de ansiedad y de agonía
No quieres. Tú, che vives. Tú, que hieres
arrebatadamente el ansia mia.

Du, die du verletzt

Brennend verfolge ich dich
Brennend, zerreißend meine
tödliche Einsamkeit, ich rufe dich
mit stoßweisem Schweigen. Komm, sage ich dir
wie ein tobender Toter. Komm. Mit mir
musst du sterben. Mit dir erschaffe ich
meine Ewigkeit. (Woraus. Aus wem.) Seit daher
bin ich brennend mit dir und folge,
tot, auf dem Fuße. Aber ich rufe dich
mit stoßweiser Agonie. Komm. Du willst nicht
ich folge, tot, auf dem Fuße. Aber ich liebe dich
mit Küssen aus Angst und Agonie
Du willst nicht. Du, die du lebst. Du, die du verletzt,
brennend, meine Angst.

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