Riace A und B

Vor 50 Jahren fand ein Taucher im Meer vor dem Dorf Riace in Kalabrien zwei große Bronzestatuen, die aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammten. Sie sind die größte Attraktion des Archäologischen Museums von Reggio Calabria und wirklich beeindruckend. Man nennt sie Riace A (ein jüngerer Kämpfer) und Riace B (ein älterer). Schöne Männer. Die alten Griechen verehrten den Mann, die Frau blieb zu Hause, schmückte sich aber gleichwohl. 

Mit diesem elften Beitrag über unsere Reise soll es nun aber genug sein. Das Museum kostet nur 8 Euro Eintritt, ist aber eine Fundgrube aus den Siedlungen Großgriechenlands (Magna Grecia). Die Griechen kamen nach dem 8. Jahrhundert vor Christus übers Meer, landeten an den süditalienischen Küsten und gründeten Ansiedlungen. An die 50 sind bekannt, von Apulien bis hinunter nach Sizilien. Die Griechen waren große Seefahrer, hatten aber kein Interesse, das ganze Land zu erobern; im Inneren war ja nicht viel zu holen. Das Museum in Reggio zeigt eine Menge Ausstellungsstücke aus der Zeit von 800 bis 270, als die Römer kamen und die Siedlungen »romanisierten«.

Jetzt schauen wir uns aber die Männer an, die gewöhnlich in der linken Hand eine Schild trugen, in der rechten eine Lanze. Meist gürteten sie sich mit einem Brustwams, und auf dem Kopf hatten sie einen Helm. Die Statuen sind rund 1,90 Meter groß.

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Das oben ist wohl Riace B, der ältere Kämpfer, dessen Gesicht durch 2500 Jahre im Meer etwas gelitten hat.

IMG_2527IMG_2529Der jüngere Mann ist auch wohlproportioniert, hat viel Brustmuskulatur und ein kräftiges Hinterteil. Es gab in der griechischen Geschichte 100 Jahre, in denen eine Statue nach der anderen hergestellt wurde; und dann war diese Epoche vorbei. Der Fund damals war eine Sensation. Sonst findet man Teller und Vasen und Schmuckstücke. Auch Gräber und Grabbeigaben sind interessant. Nun wollen wir aber auch etwas zu den Frauen zeigen. Wir sehen ein Bildnis auf einem Teller, zwei Armreife, dann noch ein Paar, schließlich Sarkophage mit ihrem Schmuck. Durch Grabungen entdeckte man die Begräbnissitten. Man kann nur sagen, dass nicht nur die jetzt lebenden Menschen allesamt ein Wesen sind, sondern dass auch die Menschen von früher zu uns gehören. Sie waren schon weit entwickelt und lebten in ihren Dörfern in Frieden, dem Fischfang und dem Ackerbau hingegeben. Man heiratete, Kinder kamen auf die Welt, man lachte, trieb Sport und traf sich zum Theater. Alles wie heute.

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