TestpilotInnen (22): Rob Gentile

Rob Gentile hörte drei Worte, die sein Leben veränderten. So stand es im »Anreißer« des US-Kanals, der ihn interviewte, den Mann, der zwei Todeserfahrungen gemacht hatte. 20 Minuten lang war er flatlined, wie man drüben (in den USA) sagt: Sein Herz schlug nicht mehr. 20 Minuten lang! Doch die zweite Todeserfahrung Wochen später war schöner. 

PBP1172m-1Kürzlich habe ich mir angehört,, was er sagte. Ich fasse das zusammen. Rob Gentile war 56 Jahre alt (es ist nun sechs Jahre her) und hatte Verhärtungen in seiner Halsmuskulatur, was auch die Wirbelsäule betraf. Mit der invasiven Technik wollte man das Problem beheben. Er kam in den Aufwachraum und blieb im Wachkoma vier Tage dort, als sein Herz stillstand. Es hatte sich wohl eine Plaque gelöst und die linke Herzkammer blockiert.

Plötzlich erhob sich Rob und rief: »Frosty!« und sank wieder nieder. Später erzählte er, Frosty sei sein Schwager gewesen, der sich 6 Wochen vor dessen Zusammenbruch das Leben genommen hatte. Während des Herzstillstands sagte ihm Frosty, es sei alles okay, er sei an einem guten Ort, was Rob Gentile seltsam fand, denn sollten Selbstmörder nicht verdammt sein, wie ihm die christliche Religion gelehrt hatte? Auch ein älterer Mann war anwesend, der die indische Ärztin bat, weiterzumachen — ihr verstorbener Vater, wie sich herausstellen sollte.

Das Herz des Amerikaners war ziemlich zerstört. Man konnte ihm nur eine Herzpumpe einsetzen, die ihn vielleicht am Leben halten würde, bis sich ein Spenderherz fände. Rob Gentile lag also im achten Stock eines Krankenhauses in Chicago mit Blick auf den Erie-See, ein Gewitter zog auf, und er, so weit oben, meinte, mitten drin zu sein. Erneut gab sein Herz den Dienst auf. Und ihm wurde eine tiefe Todeserfahrung zuteil, die sein Leben beeinflusste. Es führte auch zu seinem Buch Quarks of Light. Wer solch eine Erfahrung macht, fühlt sich gedrängt, sie allen mitzuteilen und schreibt ein Buch.

004Rob Gentile (sein Geist) wurde hochgehoben und an einen zeitlosen Ort versetzt. Er gab also seinen Geist auf und fand sich in einem Nirgendwo wieder. Es sei gewesen wie der Blick aus einem Flugzeugfenster: Du siehst alles, aber es gibt nichts zu sehen. Unendlicher Raum. Weit unter ihm sein ausgemergelter Körper im Klinikbett, doch er gleichzeitig stehend im Nichts, und schlagartig spürte er sich mit dem ganzen Universum verbunden. »Ich wurde eins mit allem.« Er erfuhr von einer Macht, sie sei die Quelle von allem, und von daher komme er. Und Rob Gentile begriff: Das ist es, was ich bin! Meine Identität kommt von Gott!

Dann wurde er plötzlich eines blinkenden Netzes gewahr, das über das ganze Universum verteilt hing: Billionen von Neuronen, ineinander verschränkt, vielleicht auch Quarks, die winzigsten Bestandteile der Materie, und jeder Lichtpunkt war — ein Leben!  Gentile sagte:

So sind wir alle miteinander verbunden. Es war eine Botschaft von Einheit und Vereinigung. Dazu gehörte ich. Wenn ich mich verletze, verletze ich das ganze System; doch wenn ich liebe, wird mein Licht sich ausbreiten.

Plötzlich sah er Krankenschwestern unten — jedoch nur die, die er unsympathisch und kalt fand. Und er erlebte bei jeder einzelnen mit, welches Erlebnis sie hartherzig gemacht hatte und schloss: Wir urteilen nur von dem aus, was wir sehen; wir sollen nachsichtig sein. Rob begriff, dass wir spirituelle Wesen sind, die eine körperliche Erfahrung machen. Die dunklen Bezirke des leuchtenden Netzes, so wurde er sich klar, deuten auf die Wesen hin, die ihren Lebensplan nicht verwirklichen und keine Liebe verstrahlen. »Was wir hier tun, spielt eine Rolle, wir sind alle miteinander verbunden und eins.«

Der faszinierendste Teil seiner Erfahrung war die Begegnung mit seiner Tochter. Sie ist heute 25 Jahre alt und behindert: Sie kann nicht sprechen und sich selbst versorgen. Er sah sie und sprach:

»Maria! Alles, was ich mir wünsche ist, deine Stimme zu hören, deine Persönlichkeit kennenzulernen. Deine Mutter und ich wissen nicht, wie wir uns verhalten sollen, wenn deine Anfälle kommen.« Und sie schaute mich an und sagte in diesem ungesprochenen Ausdruck des Ätherischen drei Worte, die mein Leben veränderten: »Liebe mich einfach!« (Just love me!)

Und als Rob Gentile diese drei Worte hörte, fand er sich in seinem Krankenhausbett wieder. Die Transplantation verlief gut, doch seither verspürte Gentile an sich leichte Persönlichkeitsveränderungen, die er sich nicht erklären konnte. Plötzlich war er scharf auf Essen, war manchmal traurig und verzweifelt, fuhr schneller als sonst … das Herz ist anscheinend nicht nur eine Pumpe. Und dann noch ein wichtiger Satz:

Das Göttliche drückt das Leben durch uns aus und macht durch uns Erfahrungen. … Es geht nur darum, wie wir dem Göttlichen gestatten, sich durch uns auszudrücken; der Rest ist unerheblich. 

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