Tour de Cuisine

Statt Tour de France eine »Tour de Cuisine« — die Küchen-Tour. Was essen Radprofis am liebsten? fragte sich Willy Bruckbauer, Gründer der Firma BORA (Kochfelder), deren Team BORA-hansgrohe seit 2010 an internationalen Radrennen teilnimmt. 2014, als die Mannschaft erstmals bei der »Tour« eingriff, kam ein schöner großer Bildband auf den Markt — heute ist er Geschichte.

Denn neun Jahre sind eine lange Zeit. Die meisten der vorgestellten Profis haben ihre Karriere mittlerweile beendet. Greifen wir elf Namen heraus. (Merkt auf: drei Fahrrad-Beiträge im März! Wir freuen uns aufs Frühjahr. Ich, der Jung-Rentner, bin schon gut in Form.)

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Mathias Frank bot an: Suppe mit Leber- und Brätnockerln
Er schaffte 14 Profi-Jahre, wurde 2014 Zweiter der Tour de Suisse, beendete 2021 seine Karriere.

Greg van Avermaet mochte Orecchiette mit Pesto
1985 geboren, wurde er 2016 Olympiasieger im Straßenrennen und gewann 2017 Paris-Roubaix und Gent-Wevelgem. Er fährt noch.

Cadel Evans gab sich exklusiv: Gorgonzola-Ravioli mit Marillenchutney
Der 1977 geborene Australier gewann 2011 die Tour de France. 2015 beendete er seine Karriere.

Marcel Kittel blieb italienisch-bodenständig: Lasagne al forno
Der deutsche Fahrer gewann 14 Etappen bei der Tour de France und verabschiedete sich 2019.

Tony Martin zeigte sich ebenfalls »basic«: Pizza mit Tomatensugo
Er war mehrmaliger Weltmeister im Zeitfahren und hängte 2021 sein Rad an den Nagel. Geboren: 1985.

Ivan Bassos Vorschlag gefällt mir: Safranrisotto mit grünem Spargel
Basso ist 1977 geboren und gewann 2006 und 2010 den Giro d’Italia. Wurde 2006 wie viele aus der »Tour« ausgeschlossen, gab spät seine Kontakte zu Sportarzt Fuentes zu, hörte im Oktober 2015 auf.

André Greipel mag Fisch: Garnelen mit grünen Tagliatelle und Spargel
Der 1982 geborene deutsche Fahrer, der 2021 seine Karriere beendete, war ein erfolgreicher Sprinter und gewann viele, viele Etappen.

John Degenkolb tat nicht lange rum: Rinderrouladen
Er wurde 1989 geboren und ließ im Jahr 2015 aufhorchen, als er Mailand-San Remo und Paris-Roubaix gewann.

George Hincapie blieb amerikanischen Werten treu: T-Bone-Steak vom Grill
Hincapie war an allen 7 Tour-de-France-Siegen von Lance Armstrong beteiligt, die nun nicht mehr zählen. 2012 gab er zu, sich bis 2006 gedopt zu haben, darum ist seine Liste mit den Siegen ziemlich geschrumpft.

Jens Voigt bevorzugte Moussaka
Voigt ist schon 1971 geboren und beendete 14 Mal die Tour de France, das ist sensationell. Die letzte fuhr er 2014, da war er schon 43 Jahre alt! Im Jahr 2007 erreichte er die beste Platzierung: 28. Von Doping im Team CSC habe er nie etwas bemerkt, gab er an.

Peter Sagan schickte Topinambur-Pfannkuchen ins Rennen.
Der Slowake ist natürlich ein Schwergewicht. Er kam 1990 zur Welt, ist also immer noch im besten Profi-Alter. Sagan gewann als erster Fahrer drei Mal hintereinander die Straßenweltmeisterschaft: 2015, 2016 und 2017. Fünf Mal wurde er Vierter bei Mailand-San Remo, auch ein Novum.

ΦσοΦ

Ich bin ja nicht mehr über die gegenwärtige Szene orientiert. Täuscht der Eindruck, dass der Radsport noch mehr in den Hintergrund getreten ist? Fußball hat alles aufgefressen, Handball erhebt noch sein Haupt, doch freilich wird weiterhin gesportelt wie wild. Aber irgendwann gleitet das alles elegant an einem vorüber.

 

 

 

 

 

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