Ein Astronom sah etwas

Clyde W. Tombaugh (1906-1997) entdeckte 1930 den Planeten Pluto, der 75 Jahre lang in unserem Sonnensystem die Nummer 9 war — bis ihn die Internationale Astronomische Union 2006 ausstieß und zum Zwergplaneten degradierte (er hat nur einen Durchmesser von 2375 Kilometern). Tombaugh blickte auch weiterhin durchs Teleskop, und 1949 sah er etwas Eigenartiges … 

330px-Clyde_W._TombaughEs war genau am 20. August 1949 um 22.45 Uhr. Der Astronom (auf dem Bild rechts im Jahr 1930), seine Frau und seine Schwiegermutter wurden Zeuge einer seltsamen Erscheinung. In Tombaughs Worten:

Ich schaute zufällig zum Zenit, … als ich plötzlich eine geometrische Gruppe von blassen, bläulich-grünen Rechtecken erspähte, deren Lichter den Lubbock-Lichtern ähnelten. … Als sich die Gruppe in süd-südöstlicher Richtung bewegte, verkürzten sich die einzelnen Rechtecke und nahmen geringeren Raum ein, und ihre Intensität schwächte sich ab, und 35 Grad über dem Horizont verschwanden sie außer Sichtweite. Dauer der Sichtung war etwa drei Sekunden. Ich war zu überrascht, um die Zahl der Rechtecke zu zählen oder einige der anderen Kennzeichen zu bemerken, die mich später verwundert haben. Es gab kein Geräusch.

Ich habe in den Nächten Tausende Stunden mit der Himmelsbeobachtung verbracht, aber nie war mir solch eine seltsame Sichtung untergekommen. Die Licht-Rechtecke besaßen schwache Leuchtkraft; ich bin sicher, dass man sie nicht hätte sehen können, wäre ein voller Mond am Himmel gestanden. Meine Frau meinte, ein schwaches Glimmen habe die Körper miteinander verbunden. Die erleuchteten Rechtecke, die ich sah, hielten zueinander eine feste Position ein, was den Eindruck von Solidität verstärkte. 

DSCN3062Das schrieb er 1957 und verursachte damit viel Wirbel. Er war der prominenteste Astronom, der je etwas UFO-Ähnliches gesehen hatte. Interviewen ließ er sich nicht mehr. Immerhin deutete er (auch 1957) an, es könnte Hunderttausende von bewohnbaren Welten geben, und Rassen aus jenen Welten könnten in der Lage sein,  unglaubliche Energiereserven anzuzapfen und den Raum zwischen den Sternen zu überbrücken. l

Einige Jahre später (1963) warf Clyde Tombaugh alles über den Haufen und erklärte seine Sichtung zu einem natürlichen Phänomen, wenngleich einem sehr seltenen. Besuche von anderen Sonnensystemen hielt er nun für unmöglich. Wiederum 12 Jahre später ließ sich der Astronom vernehmen, er habe keine Erklärung für das, was er gesehen habe; es sei immer noch eine »sehr offene Frage«. Dieses Hin- und Herlavieren zeigt einen Mann unter Druck. Wenn jemand etwas Unerklärliches sieht, steht er sofort in einem Spannungsfeld: Die Ufologen wollen ihn vereinnahmen, die Skeptiker ihn lächerlich machen.

Tombaugh sah 1951 oder 1952 wieder etwas — und wieder in der Nähe von Las Cruces im US-Bundesstaat New Mexico. Allan J. Hynek vermerkte 1952 in einem Geheimpapier:

Am Teleskop Nummer 3 in White Sands beobachtete T. eine Objekt vier Mal heller als die Venus, das in drei Sekunden vom Zenit zum südlichen Horizont flog. Das Objekt vollführte dieselben Manöver wie das nächtlich einige Zeit zuvor beobachtete leuchtende Objekt.

Aus: The UFO Encyclopedia, Band 2: The Emergence of a Phenomenon, Jerome Clerk, 1992, S. 104/105

 

 

 

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