TestpilotInnen (38): Arthur Yensen

Ein früher Testpilot war Arthur Yensen, von dem auf diesen Seiten erst ein Zitat überliefert ist. Er war Geologe und Cartoonist, und im August 1932 nahm ihn jemand im Auto mit und fuhr zu schnell. Beide wurden aus dem sich überschlagenden Wagen geschleudert; Yensen sah die andere Welt und schrieb 1955 das Buch »I Saw Heaven«. 

arthur_yensenKevin Williams fand irgendwo ein Restexemplar des vergriffenen Buches und zitierte im September 2019 daraus. Das ist ziemlich lang, doch Yensen kann erzählen und ist auch witzig. 1932 war er 34 Jahre alt, wurde nach seinem Erlebnis zum Mystiker und Künstler, gründete eine Familie (er hatte mehrere Söhne) und wurde ein geachteter Bürger seiner Gemeinde Parma (nicht in der Emilia-Romagna, sondern im US-Bundesstaat Idaho). Williams erzählt uns, dass Arthur Yensen noch 1992 kurz vor seinem Tod sich nicht sicher war, ob er richtig gelebt hatte. Nun seine Worte:

»Es fühlte sich an, als würde ich von meinem Körper loskommen! Ich glaubte zwar, dass mein Körper ich war, wusste aber instinktiv, dass ich, würde ich mich vom Körper trennen, tot wäre! Meine Seele und mein Körper fingen wieder an, sich zu trennen und machten damit weiter, bis ich einen kurzen, scharfen Schmerz im Herzen verspürte, als ob etwas gerissen wäre. Dann erhob ich mich langsam und gemächlich durch die Oberseite meines Kopfes.

Langsam verblasste die irdische Szene, und es glomm auf eine helle, neue, schöne Welt — schön jenseits jeder Beschreibung! Eine halbe Minute lang konnte ich beide Welten gleichzeitig sehen. Die Erde wurde blasser, und um so mehr leuchtete die andere Welt heller auf, heller und immer heller! Als die Erde schließlich entschwunden war, befand ich mich in einer Glorie, die nur der Himmel sein konnte!

Im Hintergrund standen zwei Berge, die dem Fujiiama in Japan glichen. Ihre Spitzen waren schneebedeckt und ihre Hänge verziert mit einem Blütenkleid unbeschreiblicher Schönheit. Da es keine Luftverschmutzung, Dunst oder andere Hindernisse gab, die die Sicht behinderten, sah ich alle Details scharf und klar. Die Berge schienen etwa 20 Kilometer entfernt zu sein, und dennoch konnte ich jede einzelne Blüte an ihren Hängen erkennen. Ich nehme an, meine Sehfähigkeit war 100 Mal besser als auf Erden.

Während ich noch dastand und mich wunderte, sah ich hinter den ersten Bäumen eine Gruppe von etwa 20 Menschen ein Tanz- und Singspiel aufführen. Sie hatten viel Spaß dabei, hielten sich an den Händen und tanzten schnell und lebhaft im Kreis. Ihr Gesang und sogar ihre Rufe klangen melodisch. Sobald sie mich sahen, näherten sich vier der Tänzer, von denen einer 30, zwei 20 und einer 12 Jahre alt sein mochten. Ihre Körper schienen fast gewichtslos zu sein, und es war faszinierend, die Anmut und Schönheit ihrer leichten Bewegungen zu verfolgen.

Als die Himmelsleute um mich herumstanden, verkündete der älteste, am stärksten aussehende Mann freundlich: »Du bist im Totenreich. Wie du haben wir einmal auf der Erde gelebt, bevor wir hierherkamen.« Ich rief mit grenzenlosem Enthusiasmus aus: »Das ist wunderbar!«

»Es ist großartig!« riefen auch sie und informierten mich freudig, dass ich im See herumschwimmen könne, so lang ich Lust hätte, und danach immer noch trocken wäre. Ein anderer sagte: »Du kannst hier laufen, singen, springen, tanzen und spielen, ohne je müde zu werden!«

Dann bemerkte ich, dass mir die Landschaft allmählich vertraut wurde. Mir schien, als wäre ich schon einmal hier gewesen. Ich wusste, was sich auf der anderen Seite der Berge befand. Mit plötzlicher Freude erkannte ich, dass dies meine wirkliche Heimat war. Auf der Erde war ich ein Besucher gewesen, ein Unangepasster und ein heimwehkranker Fremder. Mit einem Seufzer der Erleichterung sagte ich zu mir: »Gott sei Dank, ich bin wieder hier! Diesmal bleibe ich!«

Dann fuhr der älteste Mann, der aussah wie ein Grieche, mit seinen Erklärungen fort: »Alles hier bei uns ist rein. Die Elemente vermischen sich nicht oder zerfallen wie auf der Erde. Alles bleibt an seinem Platz dank der alles durchdringenden Meisterlichen Schwingung, die jegliches Altern verhindert. Deshalb werden die Dinge hier nicht schmutzig und nutzen sich nicht ab, deshalb wirkt alles hell und neu.« Nun verstand ich, wie der Himmel ewig sein konnte.

Als nächstes bemerkte ich, dass ich alles und jeden liebte und dass mich das über alle Maßen glücklich machte. Offenbar hatte nur das Gute in mir überlebt. Ohne das Schlechte, das Disharmonie bedeutet, war ich glücklicher, als ich mir je hätte vorstellen können.

Meine nächste Frage war: »Wie erklärst du dir dieses intensive Glücksempfinden?«

Deine Gedanken sind Schwingungen, die von der Meisterlichen Schwingung kontrolliert werden. Sie neutralisiert alle negativen Gedanken und lässt dich nur gute Gedanken denken, die um Liebe, Freiheit und Glück kreisen.

»Was passiert dann mit dem alten Groll?«

Wenn er zu schlimm ist, gehen die Gedanken in ein Reich niederer Schwingungen, wo sie leben können. Wären sie hier, die Meisterliche Schwingung würde sie austilgen. Nach dem Tod bewegen sich Menschen zu homogenen Gruppen hin, je nach der Rate ihrer persönlichen Schwingungen. Wenn die Prozentrate von Disharmonie in einer Person gering ist, kann sie von der Meisterlichen Schwingung zum Verschwinden gebracht werden; dann kann das übriggebliebene Gute hier weiterleben.

Wenn eine Person etwa zu 70 Prozent gut und zu 30 Prozent schlecht wäre, könnte das Schlechte von der Meisterlichen Schwingung gelöscht und das Gute im Himmel willkommen geheißen werden. Wenn der Prozentsatz an Schlechtem allerdings zu groß ist, muss die Person zu eine niedereren Ebene wandern, um dort mit Leuten ihres Schlages zu leben. Im Jenseits lebt jeder in einer Art Himmel oder in einer Art Hölle, die er durch sein Leben auf Erden für sich vorbereitet hat.

(…) Niemand schickt dich irgendwohin! Über dich entscheidet die schnelle, hohe oder die langsame, niedrige Schwingung deiner Seele. Jedermann geht dorthin, wo er hinpasst! Schnelle Schwingungen bedeuten Liebe und spirituelle Entwicklung, langsame Schwingungen bedeuten Niedrigkeit und Bosheit.

Als ich fragte, was eine Person auf der Erde tun könne, um das Leben nach dem Tod für sie besser zu gestalten, antwortete er: »Alles, was du tun kannst, ist, nach den Regeln selbstloser Liebe zu leben. Menschen kommen hierher nicht wegen ihrer guten Taten oder wegen etwas, woran sie glauben oder nicht glauben, sondern weil sie hierherpassen und dazugehören. Gute Taten sind die natürliche Folge guter Gesinnung, und schlechte Taten das Resultat böser Gesinnung. Alles hat seine eigene Belohnung oder Bestrafung. Was zählt, ist das, was du bist!«

Während wir sprachen, wurde mein Bewusstsein oder das, was in mir dachte, kristallklar, und ohne jede Anstrengung konnte ich mich an alles erinnern, was ich je gewusst hatte. Ich schien die Erde mit allem auf ihr verstanden zu haben. Das ganze Schema des Lebens lag klar vor mir. Alles auf Erden hat seinen Grund. Alles passt in ein Muster, das am Ende zu Gerechtigkeit und zum Guten führen wird. Die Menschen machen sich Sorgen, weil ihr Blickwinkel unvollständig ist. Sie sehen nicht, dass Probleme die Strategie der Natur sind, uns Dinge beizubringen, die wir anders nicht lernen können. Wenn wir nur aus den Problemen anderer Leute lernen könnten, wären wir in der Lage, viele eigene Sorgen zu vermeiden.

Während wir noch sprachen und ich die Ekstase im Himmel genoss, kündigte mein Freund sanft an: »Du kannst hier nicht länger bleiben. Du musst zur Erde zurück.«

»Zurück zur Erde? O nein, nicht an diesen schrecklichen Ort zurück!«

Doch schon verließ ich dieses wunderbare Land und rutschte in meinen Körper zurück. … Wie ein Kind schrie ich noch und wehrte mich: »Lasst mich bleiben! Lasst mich bleiben!« — Es half nichts.

Als ich weiter in meinen Körper schlüpfte, hatte ich ein Gefühl des Prickelns wie bei einem Körperteil, der eingeschlafen war. Auch eine Beengung spürte ich, als müsse ich mich zusammendrücken, um in das hassenswerte Gefäß meines Körpers zurückzukommen. Das Letzte, was der starke Mann mir sagte, war: »Du hast wichtigere Arbeit auf der Erde zu erledigen, und du musst zurückgehen und sie verrichten! Es wird eine Zeit großer Konfusion eintreten, wobei die Menschen deinen stabilisierenden Einfluss nötig haben. Wenn deine Arbeit auf Erden getan ist, kannst du zurückkehren und bleiben!«

Ω Ω

Soweit Yensens Bericht aus dem Buch »I Saw Heaven«. Er antwortete noch auf Fragen, da er viele Vorträge über sein Erlebnis hielt. Wie die Hölle sei? Yensen:

»Die Hölle ist ein kalter Ort. Hitze ist rasche Bewegung der Moleküle, Kälte deren langsame. So ist auch die Liebe eine rasche Schwingung der Seele, während Hass die langsame Schwingung ist. Die totale Liebe wäre Gott, der totale Hass der Tod, der die Seele entleert zurücklässt.«

Die Temperatur im Himmel sei ideal gewesen. Doch einer, der drei Wochen in der Hölle verbracht hatte, beschrieb sie als feuchten, kühlen, beängstigenden Platz, an dem alle, die nur an ihre Bedürfnisse denken, sie nicht erfüllen können. Hass und Wut werden intensiviert, da der Körper fehlt. Die einzige Rettung ist die Reinkarnation, aber dann machen die Bösen einfach so weiter, weil sie ihre Erfahrungen in der Hölle vergessen haben. Erst ein Erlöser oder ein Engel könnte diesen Teufelskreis durchbrechen.

Im Himmel, sagte Yensen, habe Ehrgeiz keinen Platz. Man gehe nirgendwohin, man solle einfach selbstlos lieben. Gott oder Christus habe er nicht erwähnt, weil er sie nicht gesehen habe. Die Meisterliche Schwingung sei sicherlich ein Teil Gottes, den man einfach nicht verstehen könne, außerdem man sei so klug wie ein Gott.

Die Sünde beeinträchtige das spirituelle Wachstum. Es gebe nur drei Sünden: nicht aus Erfahrungen zu lernen, Führerschaft in Tyrannei münden zu lassen und Egoismus in Gier. Man brauche keine feste Vorstellung vom Jenseits zu haben.

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