Zu spät gekommen
Louise LaGrand zitierte in ihrem Buch Love Lives On von 2006 einen Artikel aus der US-Zeitschrift Life. Er stammt aus dem Jahr 1950 und gibt das Erlebnis eines Kirchenchors wieder, der von einer Katastrophe verschont blieb. Hören wir uns diese kuriose Geschichte an:Der Artikel:
Am 1. März sollten sich am Abend um 7.20 Uhr die fünfzehn Mitglieder eines Chors in der Kleinstadt Beatrice im US-Bundesstaat Nebraska treffen, um gemeinsam in der Kirche zu proben. Jedoch kamen aus dem einen oder anderen Grund alle fünfzehn zu spät. Das Auto eines Mitglieds wollte nicht anspringen, ein anderes musste noch eine Schulaufgabe beenden, der Pfarrer und seine Familie wollten noch die Wäsche bügeln und wegräumen, und eine Mutter und ihre Tochter kamen zu spät, weil die Tochter nicht rechtzeitig von ihrem Schlummer erwachte; jedes Chormitglied hatte einen anderen triftigen Grund, verspätet aufzukreuzen.
Um 7.25 Uhr ereignete sich wegen eines Defekts in der Heizanlage eine Explosion, die die Kirche dem Erdboden gleichmachte. Ein Mathematiker studierte den Fall und gab bekannt, die Chancen dafür, dass sich alle fünfzehn Chormitglieer verspäten würden, hätte bei eins zu einer Milliarde gelegen.
Bekannt ist vielleicht die Studie eines englischen Parapsychologen, der in vielen Jahren die Belegung der Züge untersuchte, die später verunglückten: Es waren signifikant weniger Passagiere an Bord, als man nach dem Durchschnitt erwarten hätte sollen. Man erwartet ohnehin, dass von 200 Flugpassagieren zwei bis drei ihren Flug nicht antreten. Die Engel geben sich vermutlich alle Mühe, die Passagiere eines zum Absturz verurteilten Flugs abzulenken, doch der Mensch ist pflichtbewusst und konzentriert, er will diese Maschine kriegen. Manchmal sollte man sich führen lassen, denn das Schlechte (die Maschine verpasst zu haben) hat manchmal sein Gutes.