Dan Drasin, Filmemacher
Wieviele tolle Podcasts und Interview-Reihen es doch gibt! Jeden Tag schaue ich mir etwas an! Der heutige Beitrag geht auf ein Gespräch zurück, das der englische Psychologe Jeffrey Mishlove mit seinem alten Freund Dan Drasin führte, Filmemacher in den USA. Vor 5 Monaten war das, und Drasin, der übrigens gut aussieht, obwohl er schon 81 ist, hatte eine Menge spannende Geschichten auf Lager. Lasst sie euch nicht entgehen!
Jeffreys langjährige Reihe heißt »New Thinking Allowed« (Neues Denken gestattet). Sein Gast (im Bild rechts) hat einen Film über das Scole-Experiment gedreht, das ich einmal beschreiben muss, habe ich doch zwei der vier Hauptpersonen in Spanien kennengelernt. Bekannt geworden ist Drasins Film Calling Earth über das Tonbandstimmenphänomen (2017), und dieses Jahr kam sein Buch A New Science of the Afterlife heraus.
Dan Drasin sagte, er habe die Erfahrung gemacht, »dass sich im Theater des Lebens viel Zeug hinter den Kulissen (backstage) abspielt« und dass »die Realität viel stärker formbar ist, als wir es uns je vorgestellt haben«. Einige Beispiele aus seinem Leben führte er dazu an.
Er kam durch den US-Autor John Keel (1930-2009) in Kontakt mit dem Paranormalen. Einmal seien Keel, die Freundin Mary Hyne und er in den Bergen zu einer Recherche gewesen, als sie plötzlich ein winzigkleines weißes Objekt am Himmel gesehen hätten und eine einzige kleine weiße Wolke. Das Objekt flog in die Wolke hinein — und heraus kam ein weißer Doppeldecker. Die drei sahen sich sprachlos an.
John Keel traf bei einer Party einen alten Freund, Joe, den er Jahre nicht gesehen hatte. Auch Dan begrüßte den Mann, der gut gebaut war, einen Schnurrbart trug und einen festen Händedruck hatte. Nach der Party war keine Spur mehr von ihm zu sehen, niemand sah ihn verschwinden. Später kam John mit Joes Frau zusammen, die ihm erzählte, ihr Mann sei vor 5 Jahren gestorben. »Gibt’s doch nicht«, wunderte sich John, »ich habe ihn erst vor zwei Jahren auf einer Party getroffen!« Dan Drasin kommentierte, anscheinend habe sich der Mann für diesen Abend materialisiert, er sei gewesen wie du und ich: handgreiflich anwesend. Er scherzte: »Wer weiß, wieviel der Leute, die wir treffen, schon nicht mehr auf der Welt sind!«
Einmal habe er nach den Recherchen zu dem Keel-Buch über den Mothman ein kleines dummes Lied über Außerirdische komponiert, es zur Gitarre gesungen, aufgenommen und das Band auf den Küchentisch gelegt. Am nächstem Tag war es weg. Vielleicht würde er auf dem Highway eines Tages von einem Außerirdischen aufgehalten werden, der ihm die Kassette reichen würde: Danke, ein guter Versuch!
Der Filmemacher war einmal zu Gast bei einer Konferenz von Parapsychologen, denen er einen seiner Filme vorführte. Vom Jenseits hätten sie gar nicht viel hören wollen. (Das weiß man. Sie wollen irgendetwas, das man zählen kann und keine Spekulationen, wie sie meinen.)
Drasin dachte viel über eine generelle Theorie des Paranormalen nach. Alles lasse sich auf verschiedene Frequenzen zurückführen; die Frequenz ist der Schlüsselbegriff. In seinem neuen Buch widmet er der Semantik ein großes Kapitel: Mit unserer Sprache gestalten wir unsere Welt; die Sprache erschafft Realität. Was ist überhaupt Realität? Für Drasin ist es alles, was Konsequenzen mit sich bringt. Die Aspekte der Realität seien aber nicht leicht zu sehen, da das Bewusstsein »sich bei völliger Sichtbarkeit verbirgt« und die Umwelt sozusagen Schirme aufstelle, die uns verwirren. Wir sollten unsere Subjektivität wieder schätzen lernen. Dennoch sollten wir uns benühen, Spaß zu haben auf dieser Welt!
Dan Drasin arbeitet mit einem Team von Medien bei Cosmic Voices Network zusammen. Mit Hilfe dieser Leute konnte er auch mit Konstantin Raudive konferieren, der seit seinem Ableben 1974 (in Bad Krozingen, 10 Kilometer vom manipogo-Hauptquartier entfernt; dort befindet sich auch sein Grab) 100 Mal sich zu Wort meldete. Sein militärischer Ton sei, mutmaßte Drasin, der Tatsache geschuldet, dass es schwierig sei, die Distanz zwischen dort und hier zu überbrücken; es gebe im Jenseits spezielle Helfer, die Inhalte übersetzen und uns zukommen lassen. Auch mit Sarah Vaughan, einer Vertreterin der Transpersonalen Psychologie, sprach Drasin nach ihrem Tod 2017.
Schön, wie Jeffrey Mishlove nach 55 vergnüglichen Minuten seinen alten Freund verabschiedete und sich dann an die Zuschauerinnen und Zuschauer wandte und ihnen sagte:
Ihr seid der Anlass dafür, dass wir hier sind!