TestpilotInnen (51): Daniel König
Ich habe mal wieder bei Franz Dschulnigg nachgeschaut, bei der Empirischen Jenseitsforschung, als ich beim Bügeln war. Die Erzählung von Daniel König hat mir recht gut gefallen; aber was heißt das, gefallen, ich bin eigentlich immer nur neugierig, was passiert, — aber nicht wie bei einem Fußballspiel, sondern eher wie bei einem Krimi: Wie sind die Details der Lösung? Das Schöne an Nahtodgeschichten ist, dass sie immer gut ausgehen, denn da sitzt er, der Zeuge, und redet.
Daniel König ist vielleicht 50 Jahre alt und steckte vor 16 Jahren, 2007, in einer Ehekrise. Seine Familie drohte zu zerbrechen. Am ersten Weihnachtstag 2007 ging er mit dem Snowboard in die Berge und fuhr den ganzen Tag. Dann, gegen 16 Uhr, sah er auf dem gegenüberliegenden Hang eine Beiz und dachte sich, da könnte er etwas trinken. 40 Meter ging es hinunter, doch dann kam Harsch, und die andere Bergseite, an der er hochfahren hatte wollen, war total vereist. Das Snowboard blockierte, und er flog mit dem Kopf voran an den Berg. Er erzählte:
Die Berge waren transparent. Das Ganze hat geflimmert: ein pures Energiefeld, und da war dann noch so ein Ton, eine Art leises Brummen wie bei einer Turbine. Ich streckte die Hand aus, in den Berg hinein, und eine identische Hand kam mir entgegen. Ein friedliches Gefühl überkam mich wie manchmal am Morgen, wenn man gut geschlafen hat, etwa: Es ist alles gut. Der Hang war gefüllt mit Hunderten von Engeln mit wabernden Energiefeldern um sie herum. Einige sind vielleicht 3 Meter groß, andere 12 oder 14.
Schon wieder diese großen, hohen Engel! Erst seit zwei Monaten schießen sie überall aus der Erde, in immer mehr Nahtod-Geschichten tauchen sie auf. 12 Meter! Wir nehmen das zur Kenntnis und wundern uns nicht. Zu Daniel König sprach dann eine Stimme: »Du darfst hinter den Schleier schauen.« Er sah hinunter auf die Erde, da lag eine Stadt, und er sah alles transparent und halbtransparent.
Da waren auch Menschen — mit einer Aura und einem wunderschönen Licht, das von der Brust ausging und wie ein beleuchteter Diamant strahlte. Es gab solche, die reines Licht waren, andere hingegen schienen blass zu sein. Aus vielen Menschen drang leichter Rauch, der aus dem Kopf austrat und wie ein Springbrunnen war. Das waren wohl die Gedanken, die manche einhüllten wie ein Nebel.
Dann sah Daniel König seine beiden Töchter und erlebte einen kleinen Lebensrückblick: Wo er in kleinen Szenen zu streng gewesen war. Es kam zu einer Aufklärung vieler komplizierter Beziehungen und Geschehnisse. Er begriff, was sein Anteil gewesen war. Schließlich kam das Wesen, das ihn geführt hatte, zu ihm und sagte: »Daniel, du hast diesen Blick tun dürfen, nun musst du wieder zurück.« Er wollte nicht. Wie die meisten. Plötzlich sah er hundert Geistwesen vor sich, die ihn mit einer solchen Liebe anschauten, dass er sich nicht länger weigerte. Daniel begriff: ›Das ist dein Team. Die helfen dir, du musst sie nur bitten.‹
In der Klinik zeigte sich ihm ein verblüffter Arzt mit Bildern und sagte: »Sie haben nichts.« Königs Sturzhelm war total zertrümmert, eigentlich hätte sein Gehirn geschädigt sein sollen. Doch er hatte keine Schramme und konnte am nächsten Tag nach Hause. Dort aber ging das häusliche Drama weiter, seine Töchter brachen den Kontakt zu ihm ab, und er brauchte Jahre, das zu verarbeiten. Psychologen hätten zwar gesagt: Du musst nur loslassen. Doch: Wie geht das? Seine neue Partnerin, ein Buch und ein Geistheiler halfen ihm weiter, und dann half auch noch die Geistige Welt. Daniel Königs Buch über sein Erlebnis heißt Echt jetzt, das war`s?
€ ¥ €
Später, Ende, Oktober, war bei Dschulnigg der Stuttgarter Charles Büttner eingeladen, der als 22-Jähriger nach einem Suizidversuch eine Nahtod-Erfahrung hatte. Einige Details finde ich interessant. Zum einen glitt er mit vielen anderen in den Tunnel hinein, er war nicht allein; und dann wurde ihm brüsk der Weg versperrt — von einem großen, »erhabenen«, weiß gekleideten Wesen, das blond war und ein rotes Schwert in der Hand trug. Der Junge bettelte, durchgelassen zu werden, das Wesen indessen rief mit Autorität: »Zurück! Das nächste Mal kommst du mir nicht so leicht davon!« Ein anderes Wesen schaute zu.
Gebeten, das Wesen näher zu beschreiben, sagte Büttner nach einigem Nachdenken, das Wesen sei ihm bekannt vorgekommen. Er meine, es sei ein Teil von ihm gewesen … etwa so, wie er eines Tages in ferner ferner Zukunft aussehen würde; und das zuschauende Wesen sei auch ein Teil von ihm gewesen. Und in einem Interview mit Luisa sagt Toni Reilly, unsere Geistführer seien manchmal Wesen, die wir einst gewesen sind: frühere Versionen von uns oder Inkarnationspersönlichkeiten. Wir bestrafen uns selbst, das wissen wir, aber führen wir uns auch selbst?
Das antwortet auf meine Lektüre der vielen hundert Seiten von Seth. Wir sind ein Teil unserer Gesamtseele, die aufgespalten ist in viele Personen — und doch spüren wir hier, aktuell, nur uns selbst, wie solo anwesend in dieser Welt. Wenn jemand von einer Nahtod-Erfahrung erzählt, Gott habe zu ihm gesprochen, dann ist dies eine Interpretation.
Vielleicht sprechen wir selber zu uns, überwachen uns, helfen uns selbst aus höherer Warte. Wir sind viele; du bist wie ein Blatt an einer Pflanze (deine Gesamtseele) und mehr und größer, als du meinst; und Gott, na ja, von ihm kann und soll man nicht sprechen, er ist das Nichts und das Alles und unverkörpertes Licht, wie es in der Kabbala heißt.