Ancona, Tor zum Osten
Noch ein Ausflug, am vorletzten Tag des vergangenen Jahres: nach Ancona, in die große Küstenstadt, das Tor der Region Marken zum Osten. Viele Kirchen gibt es da, und wir dürfen nicht vergessen, dass die Marken, Umbrien und das Latium (um Rom) Jahrhunderte päpstliches Eigentum waren.
Etwa ab 1600 regierten die Bischöfe als Gouverneure die drei Regionen. Die Kirche war bestimmt nicht freundlicher als weltliche Herrscher, und es gibt den bösen Spruch: »Lieber tot im Haus, als einen Mann der Marken vor der Tür stehen haben.« (Meglio morto in casa que un marchigianio davanti alla porta.) Denn der vor der Tür wollte Steuern eintreiben für den Papst, der eigentlich mit Gütern reich gesegnet war.
Dann kam Giuseppe Garibaldi und jagte mit seinem Freiwilligen-Heer durch Italien, eroberte Sizilien, holte sich Neapel und traf am 26. Oktober 1860 Vittorio Emanuele II. aus Sardinien, der am 17. März 1861 König des neu geschaffenen Regno d’Italia werden sollte, das bis 1946 Bestand hatte. Ende 1860 gab es Volksbefragungen in den Marken und Umbrien, und beide Regionen traten aus dem Papsttuzm aus und schlossen sich dem Vereinigten Königreich Italien an.
Ancona besitzt einen großen Hafen, von dem Schiffe nach Albanien, Kroatien und Griechenland ablegen, zur dalmatinischen Küste. Ancona ist das Tor der Marken zum Osten.