TestpilotInnen (58): Nicole Majik
Luisa hatte Mitte Januar Nicole Majik zu Gast, die von ihrer Nahtod-Erfahrung berichtete. Nicole gehört zu dem illustren Kreis von Leuten, die etwas Anomales erlebt haben und nun paranormal begabt sind, und sie werden von den Psi-Podcasts in den USA herumgereicht. Nicoles Geschichte kannte ich noch nicht, und es gelang ihr, mich zu verblüffen.
Die blonde Nicole Majik saß vor einer dunklen Wand und hatte hinter sich ein Transparent mit den Worten Transform / Empower / Align. Das heißt ungefähr Umwandeln / ermächtigen / auf Kurs bringen. Das kann Nicole anscheinend, und es flößt einem Bewunderung ein. Luisa zeigte uns wie immer ihr elegantes Wohnzimmer mit der weißen Sitzgarnitur, in Südfrankreich gelegen, und war, ebenfalls wie immer, begeistert und gespannt.
Es geschah im Jahr 2006. Die junge Frau arbeitete in einem Chemiewerk, wollte nach der Arbeit nach Rhodes Island zurückfahren und kam leider in den gefürchteten Feierabendverkehr. Sie saß im Auto, fuhr mit 50 Kilometern die Stunde und hörte laute Musik, als ihr ein Auto rechts im Straßengraben auffiel. Die Fahrertür war zerbeult, eine Frau saß darin, es musste soeben geschehen sein, und gleich danach prallte etwas zurück, und ein Wagen flog auf sie zu und würde in der nächsten Sekunde von oben auf ihr Auto herunterfallen und sie zerschmettern … Nicole:
Alles verlangsamte sich, es war wie Bild an Bild, vielleicht ein wenig schneller, alle meine Sinne waren so klar, und plötzlich war ich in einem anderen Bewusstseinsraum. Da waren meine Kinder und alle, die ich kannte und liebte, und ich unterhielt mich mit ihnen, und Friede und Liebe kamen über mich, eine Art Präsenz war bei mir, und ich rief: Ich bin bereit! Dann wurde alles schwarz. Ich raste mit hoher Geschwindigkeit durch einen Tunnel und weiß nicht, wie lang, es gibt dort keinen Begriff der Zeit, und dann hatte ich das Bedürfnis, zu atmen. Ich atmete tief durch, rang nach Luft … und plötzlich war ich wieder im Wagen.
Vor mir war nichts, hinter mir auch nichts, kein einziges Auto. Bin ich tot? fragte ich mich. Bin ich im Zwischenreich? Ein Auto kam dann doch vorbei. Ich saß immer noch im Auto, allerdings vier Kilometer von dem Ort entfernt, wo es geschehen war. Vor dem Unglück war ich traurig gewesen, hatte an den Tod gedacht, hatte noch durchhalten wollen, und plötzlich packte mich die Liebe zum Leben, und zu Hause umarmte ich meinen Sohn ganz fest: Sie war so gewaltig, diese Lebensfreude.
Wie ist das zu erklären? Nicole selber meint, sie sei in eine andere Dimension gerutscht; in der »alten« sei sie gestorben. Freilich, ihre Familie war noch da, alles wie früher. Gibt es demnach eine Parallelwelt, in der sie gestorben ist und ihre Familie um sie trauert? Oder geschah eine Teleportation? Ihr Fahrzeug wurde an einen anderen Ort gebracht und materialisierte sich dort wieder? Ein Jahr nach dem Unglück habe sie gehört, dass jemand von dem Unglück sprach, bei dem ein Mann und eine Frau gestorben waren. Hätte man das nicht durch eine Recherche bei den Behörden klären können?
Nicole Majik erwähnte, wenn ich richtig gehört habe, auch den »Mandela-Effekt«. Angeblich können sich viele Bürger erinnern, dass Nelson Mandela in der Haft in Südafrika gestorben war. In Wirklichkeit wurde er entlassen und wurde auch Präsident des Staates. Erinnern sich diese Leute an ein Geschehnis in einer Parallelwelt? Wir kennen ja die Viele-Welten-Theorie, die Hugh Everett III. 1957 veröffentlichte und die nie widerlegt werden konnte. Demnach spaltet sich die Welt bei jeder Entscheidung auf. In der einen fiel die Entscheidung, in der anderen nicht. Wir leben mit unserem Bewusstsein in der Welt, die wir kennen; die anderen sind nur schattenhaft anwesend.
Astralreisende haben oft geschildert, sie hätten sich in einer Welt aufgehalten, die der unsrigen glich, sich aber dann doch in Details von dieser unterschied. Mark Macy erfuhr einmal von jenseitigen Gesprächspartnern, sie hätten einer Freundin in Luxemburg beistehen wollen, die am Sterbebett ihres Vaters saß, doch zwei Mal seien sie in falschen Welten gelandet, die nur geringfügig anders aussahen; erst beim dritten Mal habe es geklappt. Auch Seth, den Jane Roberts channelte, sprach von anderen »wahrscheinlichen Welten«, die wir nicht wahrnehmen könnten.
Nach ihrer Erfahrung wurde Nicole Majik zum Medium, das erstaunliche Heilungen bewerkstelligen konnte und nun als Beraterin tätig ist. Auch sie meint, dass unsere Gedanken sich materialisieren, dass wir positiv sein sollen. Ihre Geschichte zeigt uns, was für wundersame Dinge in dieser Welt geschehen können, die zu kennen wir glauben.