TestpilotInnen (69): Eben Alexander, M.D.
In den USA und in England setzt man den Doktor hinter den Namen, und M.D. bedeutet Medical Doctor. So einer ist Eben Alexander, sogar Neurochirurg war er (er schnitt in Gehirnen herum), bis er todkrank wurde, ins Koma fiel, seine Nahtod-Erfahrung hatte und wieder genas: gesund wurde.
Natürlich war der Vorfall für die »Nahtod-Szene«, wenn man von einer solchen sprechen darf, ein Glücksfall. Immer gut, wenn Atheisten oder prominente Ärzte eine einschneidende Erfahrung machen (nicht im Sinn der Chirurgie gemeint) und dann von G*tt und dem Leben nach dem Tod überzeugt sind. Denn den Apostaten (den Bekehrten) und den Ärzten glaubt man am liebsten.
Vor einem Jahr sprach Eben Alexander im Podcast von Cathy Heller über sein Erlebnis aus dem Jahr 2008. Cathy wusste natürlich, dass er dies schon oft getan hatte und entschuldigte sich: Er habe »eine Million Mal« das alles erzählt … Und ihr Interviewpartner: »Ich werde nicht müde, es zu erzählen.« Ein Buch hat er darüber geschrieben und andere auch, und auf seine neuestes wies er des öfteren hin (35 Mal, monierte ein Youtube-Kommentator: Amerikaner müssten immer etwas verkaufen, meinte er.).
Das weiße Licht sei von einer wunderschönen Melodie begleitet gewesen, damir er sich besser erinnern würde. Dann sah er ein leuchtendes, ultra-reales Eingangstal — es ging zu seiner Seelengruppe. … Dann der Lebensrückblick. »Wir teilten den Traum des Einen Geistes.« Millionen Schmetterlinge waren um ihn. (Rechts eine Darstellung des Paradieses von Hieronymus Bosch, 1450-1516) Da wurde er lyrisch:
Mein Führer trat auf, und dann göttlicher Wind, eine sommerliche Brise, die unendlich liebende Kraft … Freude und Festlichkeit, Kinder spielten, über uns Orbs von Engelwesen, und ein Gefühl von Frieden und Majestät machte sich breit. Ich hatte das Gefühl, endlich heimgekommen zu sein. Dann war oberhalb ein Lichtportal, in dem alle Dualitäten verschwanden, sich in pure Einheit verwandelten. Mir wurde immer gesagt, dass ich hier nicht bleiben würde. Ich wusste, Tausende würden sich um mich bemühen, und Energie wurde hinuntergeschickt in die untere Region, und man führte mich zurück.
Er sei nach 7 Tagen in diese Welt zurückgekehrt. Seine Überlebenschancen mit dieser Meningitis hatten 2 Prozent betragen (oder noch weniger: eins zu einer Million?). Er hatte zurückkommen müssen; es sei von Bedeutung gewesen. Er habe sich in die Welt »zurückgewollt«. Nun habe er begriffen, dass seine Erinnerungen nicht nur im Gehirn gespeichert seien. Vorher sei er ein Materialist gewesen, der eur glauben wollte. Eben Alexander sagte:
Es war viel zu real, um real zu sein! Es half mir, mich von einem Trauma zu erlösen: ich war mit 11 Tagen zur Adoption freigegeben worden. Wir teilen uns den Einen Geist im Universum, sagte Deepak Chopra; das Gefühl der Vereinzelung ist falsch. Und primär ist unser Universum spirituell und mental.
Eben Alexander sprach schnell und andauernd. Im September 2018 gelang es ihm (und Bruce Greyson, einem wichtigen Mann in der Nahtod-Bewegung), einen Artikel über seine Erfahrung in dem Journal for Nervous and Mental Disorders unterzubringen, einer akademischen Zeitschrift. 50 Jahre nach den ersten Berichten und Elisabeth Kübler-Ross ist das immerhin ein Anfang. Auch die Mühlen der Wissenschaft mahlen langsam.