Blauer Donner

Das US-Medium James Van Praagh kam ein paar Male bei manipogo vor, und jetzt verwende ich eine Geschichte aus seinem Buch Geister sind unter uns (Ansata, 2008). Hatte ich mir kopiert. Die ganze Theorie ist ja schön und gut, doch besser sind Geschichten, die auch das Leben schrieb.

Eine liebe Freundin bat James, doch Candy zu treffen, die einem Zusammenbruch nahe sei. Er sei ihre letzte Hoffnung. Bald kam Candy — langes blondes Haar, grüne Augen. Das Medium beruhigte sie, erklärte, wie das sei mit seiner Verbindung zu den Geistern und versenkte sich in Meditation.

Mitten in der Meditation sah ich plötzlich zwei Männer hinter ihr stehen, einen jüngeren und einen älteren.

019Van Praagh informierte Candy und führte aus, der Ältere habe einen Schäferhund, komme anscheinend aus Schottland und sei eher eine Vaterfigur. Candy brach in Tränen aus: Das sei wohl ihr Vater, Alex. Der Hund hieß Sharkey. Sie solle ihre Mutter von ihm grüßen, gab das Medium weiter. Der andere Mann erwähne immerzu »Blauer Donner«, sagt, er heiße David und sei weiß gekleidet. Er zeige auch eine Hochzeitsfeier und scheine sich in Hawaii aufzuhalten. Blauer Donner — ob sie damit etwas anfangen könne?

Dann sah ich vor meinem inneren Auge ein Auto. An den Seiten flackerte die Zahl 64.

service-pnp-highsm-47900-47995rCandy war total perplex. Dann erzählte sie die Geschichte. David war Profirennfahrer gewesen. Sie hatten in Hawaii heiraten und dann um die Welt reisen wollen. Ein letztes Rennen wollte er noch fahren. Und darin — in der letzten Runde noch dazu — schoss der Wagen, Blauer Donner, aus einer Kurve, ging in Flammen auf und David kam darin um. Nach Hawaii wollte sie nun, um seine Asche dort zu verstreuen. Van Praagh gab Davids Gedanken wieder:

Er erklärt mir, dass er den Unfall also solchen gar nicht registriert hat. Er erinnert sich nur, dass er zu einer Gruppe von Menschen hochgeblickt und mittendrin Ihr Gesicht wahrgenommen hat. Neben Ihnen sah er Ihren verstorbenen Vater stehen. Das Nächste, was er mitbekam, war dann, dass er sich nicht mehr im Auto befand.

thbobDavid ging zu dem Wrack, sah seine Überreste, und dann versuchte er Candy klarzumachen, dass er nicht tot sei und neben ihr stehe. Sie jedoch hörte ihn nicht. Ihr Vater nahm ihn bei der Hand und führte ihn auf eine grüne Wiese, wo er seine Großeltern Lib und Burt traf sowie seinen Freund Tom, der bei einem Militäraufstand sein Leben verloren hatte. Dann führte David das Medium an einen See (meist zeigen die Verstorbenen Bilder oder Szenen) mit tropischen Bäumen.

Es war wohl der Ort, an dem sie heiraten wollten, sagte Candy. Van Praagh gab Davids Gedanken wieder:

Wie er mir sagt, musste er wohl genau zum Zeitpunkt seines Todes gehen, weil sonst bestimmte Dinge in der Zukunft nicht geschehen hätten können. … Er ist ganz begeistert davon, den Himmel erkunden zu können, denn er findet dort alles ganz toll. … Aber er möchte unbedingt, dass Sie wissen, dass er die Wahrheit sagt. Eines Tages werden Sie beide einander wieder an den Händen halten — und dann für immer zusammenbleiben.

 

Illustrationen: oben Rom, Nähe Vatikan; dann 2 Fotos der Library of Congress, Washington D. C.: ein Stock Car, 2015 aufgenommen von Carol M. Highsmith; darunter ein Portrait des Rennfahrers Bob Burman, der mit 32 Jahren 1916 bei einem Unfall in einem Rennen starb. 

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